Für die Stiftung mit Sitz in Berlin hat der Bund 2010 mehr als 204 Millionen Euro eingeplant. Zu ihr gehören die Staatsbibliothek, das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut zur Musikförderung. Außerdem zählen zur Stiftung 16 Museen, darunter die Alte und Neue Nationalgalerie sowie das Pergamon-Museum. 1957 gegründet, ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben die Sanierung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäude auf der Berliner Museumsinsel. Die Stiftung wird nicht ausschließlich vom Bund, sondern auch von den Ländern finanziert.
Der Bund fördert zwei Ausstellungshäuser und drei Museen in Berlin und Bonn. Die größten Zuweisungen erhält das "Haus der Geschichte" in Bonn mit seinen Dependancen in Leipzig und Berlin. Die Regierung stellt hierfür 19,4 Millionen Euro im Jahr 2010 bereit. Das Museum konzentriert sich vor allem auf die Geschichte Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg.
Das Deutsche Historische Museum in Berlin wird mit rund 19,2 Millionen Euro gefördert. Millionenhilfen erhalten auch das Jüdische Museum sowie die Kunsthäuser, der Martin-Gropius-Bau in Berlin und die Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn.
Bei diesen Einrichtungen sind an erster Stelle das Bundesarchiv und die Deutsche Nationalbibliothek zu nennen. Im Bundesarchiv werden unter anderem Schriftstücke von Verfassungsorganen der Bundesrepublik, aber auch Dokumente aus dem Deutschen Reich gepflegt. Der Bund stellt dafür in diesem Jahr 52,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Nationalbibliothek in Frankfurt und Leipzig soll alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913, im Ausland erscheinende Germanica und Übersetzungen deutschsprachiger Werke sowie die zwischen 1933 und 1945 erschienene Werke deutschsprachiger Emigranten sammeln. In diesem Jahr erhält sie dafür rund 66,7 Millionen Euro vom Bund. Zu den kleineren Einrichtungen gehört das Bacharchiv in Leipzig mit 661.000 Euro Fördermitteln.
Bund und Länder sind aufgrund des Bundesvertriebenengesetzes verpflichtet, die kulturellen Traditionen ehemals deutscher Gebiete im historischen Bewusstsein der Deutschen zu bewahren. Insgesamt stehen für die Förderung von entsprechenden Museen und Forschungseinrichtungen in diesem Jahr 10,5 Millionen Euro bereit. Darunter fallen das Westpreußische Landesmuseum im Münsterland, das 610.000 Euro erhält, aber auch das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Universität München. Die Einrichtung erforscht Geschichte, Literatur und Sprache der ostmittel- und südosteuropäischen deutschen Siedlungsgebiete. Im Haushalt 2010 sind für sie 657.000 Euro veranschlagt.
Im Dezember 2009 billigte das Bundeskabinett die Einrichtung der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB). Das mit Mitteln des Konjunkturprogramms II finanzierte Projekt soll die Datenbestände von mehr als 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland bündeln. Über ein Internetportal sollen dann ab 2011 digitale Kopien von Büchern, Bildern, Archivalien, Musik und Filmen zugänglich sein. Die DDB ist der deutsche Beitrag zu der von der EU getragenen Europäischen Digitalen Bibliothek (www.europeana.eu). Für den Aufbau der Infrastruktur der DDB wurden aus dem Konjunkturpaket II zunächst 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Für den Betrieb der zentralen Infrastruktur und die Aufgaben des dafür verantwortlichen "Kompetenznetzwerks DDB" - einem Verbund von namhaften Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen aus Bund, Ländern und Kommunen - stehen ab 2011 insgesamt 2,6 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Diese werden je zur Hälfte von Bund und Ländern bereitgestellt.
Der Deutsche Computerspielpreis ist die höchste Auszeichnung für interaktive Unterhaltungsmedien in Deutschland. Er wurde 2009 zum ersten Mal verliehen (Seite 14). Prämiert werden Spiele in zehn Kategorien, unter anderem "Bestes Kinderspiel" und "Bestes Jugendspiel". Alle Preisträger erhalten zwischen 50.000 und 150.000 Euro Preisgeld, die sie in Deutschland in die Neuentwicklung von Spielen investieren müssen.