1981 gegründet, definiert sich der Deutsche Kulturrat e.V. als Ansprechpartner für Politik und Verwaltung des Bundes, der Länder und der Europäischen Union in allen "übergreifenden kulturpolitischen Angelegenheiten". Er ist der "Dachverband der Dachverbände". Ihm gehören nach eigenen Angaben 234 Bundeskulturverbände und Organisationen an. Der Verein teilt sich in acht Sektionen, in denen Verbände von A wie Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland (ARD) bis V wie Vereinigung freischaffender Architekten organisiert sind. Der Deutsche Kulturrat veröffentlicht Stellungnahmen zu politischen Maßnahmen, Studien und Bücher zu Kultur- und Kreativwirtschaft sowie die Zeitschrift "politik und kultur".
Es gibt nicht in jedem Bundesland einen eigenen Kulturrat und die vorhandenen sind keine Unterorganisationen des Deutschen Kulturrates. In Nordrhein-Westfalen besteht ein Rat seit 1996. Ihm gehören eigenen Angaben zufolge über 80 Organisationen an, darunter der Verband deutscher Schriftsteller NRW und die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokulturelle Zentren. In Bayern hat sich 1998 ein Kulturrat gegründet. Zu seinen Mitgliedern gehören neben der Deutschen Angestelltengewerkschaft und dem Interessenverband Deutscher Schauspieler auch das Festival junger Künstler Bayreuth.
Die Kulturpolitische Gesellschaft ist ein "Zusammenschluss kulturpolitisch interessierter und engagierter Menschen" aus Kunst, Kultur und Publizistik sowie Politik und Verwaltung. Sie will ausdrücklich kein "berufsständischer Interessenverband" sein, sondern ein bundesweites Forum bilden, um programmatische Debatten über die Grenzen der Bundesländer hinweg anzustoßen, die aufgrund des Föderalismus die Zuständigkeit für Kulturpolitik haben. 1976 gegründet, wollte sie eigenen Angaben zufolge Bundeskanzler Willy Brandts Losung "Mehr Demokratie wagen" in den Kulturbereich tragen. Inzwischen gehören ihr mehr als 1.400 Mitglieder an. Ihr Präsident ist der Geschäftsführer der Ruhr.2010, Oliver Scheytt. Dem Vorstand gehört unter anderem der kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Siegmund Ehrmann, an; im Kuratorium sitzt beispielsweise Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU).
Es gibt keine Gewerkschaft für den gesamten Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft. Doch haben zum Beispiel Journalisten eigene Gewerkschaften. Die Größte in ganz Europa ist nach eigenen Angaben der Deutsche Journalisten-Verband (DJV). Er zählt rund 39.000 Mitglieder und wurde 1949 gegründet. Darauf folgt die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju), die 1951 gegründet wurde. Sie gehört inzwischen zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die beispielsweise auch Schauspieler vertritt, und hat nach eigenen Angaben circa 20.000 Mitglieder.