Berlin: (hib/BOB/LEU) Die anstehende
Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrag von
Atomwaffen im Mai 2010 in New York muss als Chance genutzt werden,
die Schwächung des atomaren Kontroll- und
Abrüstungsregimes zu überwinden. Die Bundesregierung soll
deshalb zum Gelingen der Konferenz beitragen, indem sie eigene
konkrete Abrüstungsschritte einleitet. Das verlangt die
Fraktion Die Linke in einem Antrag (
17/886). Sie fordert die Regierung ferner auf,
sich ”unmissverständlich“ für den
unverzüglichen Abzug der US-amerikanischen Atomwaffen aus
Deutschland einzusetzen. Innerhalb der Nato müsse sie darauf
drängen, das System der atomaren Teilhabe zu beenden und die
US-amerikanischen Atomwaffen aus Europa abzuziehen. Die
Linksfraktion begründet ihre Initiative mit der Feststellung,
einseitige Abrüstungsschritte seien unverzichtbare positive
Zeichen, die auf das Verhalten der anderen Staaten wirkten und sie
zu ähnlichem vertrauensbildenden Handeln anregten. Die letzten
Jahrzehnte seien von einer Erosion des gesamten atomaren
Nichtverbreitungsregimes geprägt, was sich unter anderem im
Scheitern der letzten Überprüfungskonferenz des
Nichtverbreitungsvertrags von Atomwaffen im Jahre 2005
ausdrücke. Die Bekenntnisse zur Abrüstung der
Präsidenten der USA und Russlands böten eine neuen
Ansatzpunkt, diesen Erosionsprozess zu stoppen, stellt die
Linksfraktion fest.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sebastian Hille,
Michaela Hoffmann, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Monika Pilath, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander
Weinlein