Führungen durch die Gebäude des Parlaments
Zwei Millionen Menschen besuchen pro Jahr die Reichstagskuppel.
Das sind im Durchschnitt mehr als 5.000 Menschen täglich. Von
der Kuppel aus genießen sie die Aussicht über die Stadt
und werfen einen Blick ins Innere des Gebäudes direkt in den
Plenarsaal. Besucher, die noch mehr über das Parlament
erfahren möchten, melden sich für Hausführungen,
Kunst- oder Architekturführungen in den
Bundestagsgebäuden an. Oder sie verfolgen die Plenarsitzungen
direkt von den Besuchertribünen aus.
Bei Hausführungen dürfen Bundestagsbesucher in
Bereiche, in denen sich sonst nur Abgeordnete und Mitarbeiter
aufhalten. Die Führungen beginnen meist in der
Abgeordnetenlobby. Dort kann man in Ledersesseln vom
Stararchitekten Norman Foster entspannen, während ein
Mitarbeiter des Besucherdienstes von der Geschichte des
Reichstagsgebäudes erzählt. Die Vergangenheit des
Parlaments finden die Besucher anschließend im Gebäude
selbst: Ornamente aus der Kaiserzeit, Graffitis der sowjetischen
Sieger, Einbauten aus den 60er Jahren von dem Architekten Paul
Baumgarten und den Verlauf der Mauer, der noch nachvollzogen werden
kann.
Das Zusammenspiel von Kunst und Politik ist in den Räumen
des Deutschen Bundestag erlebbar. Viele Werke namhafter
Künstler werden im Bundestag ausgestellt, wie zum Beispiel die
Leuchtinstallation von Jenny Holzer, Werke von Anselm Kiefer,
Joseph Beuys und Gerhard Richter, sowie das Abgeordneten-Archiv von
Christian Boltanski. Ganz bewusst wählt der Bundestag auch
Kunstwerke aus, die sich mit der deutschen Geschichte
auseinandersetzen. Zum Beispiel das Bild von Katharina Sieverding,
auf dem die Silhouette einer flammenden Sonne mit der
Röntgenaufnahme eines Krebsgeschwürs verschmilzt - ein
Symbol für die Verbrechen der Nazi-Zeit.
Sich spiegeln im Saal von Versailles, Bilder und Karikaturen von fast zwei Jahrhunderten Parlamentsgeschichte - in der historischen Ausstellung im Deutschen Dom wird Geschichte lebendig.
Dort wird gezeigt, was sich in der frühparlamentarischen
Zeit abgespielt hat und welchen Wirren das Parlament im Kaiserreich
augesetzt war. Die Ausstellung spricht vor allem in Bildern. Sie
erzählt vom NS-Staat, dem Scheinparlamentarismus in der DDR,
von der Emanzipation der Frauen in der Politik und von
europäischer Integration und interparlamentarischer
Zusammenarbeit. Wie im Titel der Ausstellung "Wege, Irrwege und
Umwege" bahnen sich die Besucher ihren Weg durch die
alterwürdigen Gemäuer des Deutschen Doms. Und kommen,
nach vielen Höhen und Tiefen, im fünften Stock beim
Parlament der Gegenwart an.
An Sitzungstagen ertönt Punkt neun Uhr der Gong. Die Abgeordneten erheben sich, der Bundestagspräsident betritt den Plenarsaal. Das ist der Anfang einer jeden Plenarsitzung, die oftmals bis spät in die Nacht dauert. Von den Tribünen aus können Besucher die wichtigsten Köpfe der Politik genau unter die Lupe nehmen, den Reden der Abgeordneten zuhören und die Reaktionen in den Fraktionsreihen beobachten.
An sitzungsfreien Tagen bleibt der Plenarsaal jedoch nicht geschlossen. Bei einem 45-minütigen Vortrag auf den Tribünen machen Besucher eine Exkursion durch die Geschichte und Architektur des Bundestags, sowie dessen Aufbau und Funktion, und das direkt am Ort des Geschehens.
Für die Führungen können Sie sich anmelden
unter:
Deutscher Bundestag
- Besucherdienst -
Platz der Republik 1
11011 Berlin
per Fax: (0 30) 2 27-3 00 27
oder per E-Mail: besucherdienst@bundestag.de
Fragen zu den Führungen werden Ihnen telefonisch beantwortet unter:
(0 30) 2 27-3 21 52
(0 30) 2 27-3 59 08
Achtung: Wegen der großen Nachfrage bitte rechtzeitig anmelden!