Petitionen, Chats und Foren laden zum aktiven Dialog ein
Politik scheint vielen Menschen weit entfernt vom eigenen Alltag statt zu finden. Tatsächlich gibt es jedoch viele Möglichkeiten, sich mit persönlichen Anliegen über das Internet direkt an den Deutschen Bundestag und seine Abgeordneten zu wenden. Das Parlament bietet eine Fülle von Möglichkeiten, sich aktiv in das politische Leben einzubringen: vom Einreichen einer Petition, dem direkten Kontakt zu den Abgeordneten bis zu Diskussionsforen und Besuchen.
Der einfachste Weg, am politischen Geschehen teilzunehmen, ist der
Gang zur Wahl. "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus" heißt
es in Artikel 20 Absatz 2 des
Grundgesetzes. Deshalb werden alle Parlamente des Bundes und der
Länder von den Bürgern gewählt, in der Regel im
Abstand von vier bis fünf Jahren.
Doch wer mitgestalten oder auch nur seine Meinung sagen will, muss nicht erst bis zur nächsten Bundes- oder Landtagswahl warten. Mit einer Petition kann man sich jederzeit mit Bitten oder Beschwerden an den Gesetzgeber wenden, dem Bundestag über Probleme mit staatlichen Stellen berichten, Missstände und Schwierigkeiten bei der Umsetzung beschlossener Gesetze anmahnen und konkrete Gesetzesänderungen anregen.
Mit dem Petitionsrecht steht jedem Menschen in Deutschland ein
direkter Weg zum Parlament offen: Erwachsenen und
Minderjährigen, Deutschen und Ausländern, auch
Inhaftierten und Geschäftsunfähigen. Petitionen
können online oder auf dem bewährten Postweg eingereicht
werden.
Wer will, verfolgt im Internet bereits eingereichte
öffentliche Petitionen mit, diskutiert diese und unterzeichnet
sie, wenn er das Anliegen mit seiner Stimme unterstützen
möchte. Der Petitionsausschuss prüft und berät die
Eingaben und sucht dann nach Lösungen im Sinne des
Einreichers, des so genannten Petenten. Jedes Jahr erreichen den
Deutschen Bundestag rund 20.000 Petitionen.
Auf www.mitmischen.de, dem Jugendportal des Deutschen Bundestages, gibt es jeden Monat einen Live-Chat mit Abgeordneten aus dem Berliner Reichstag. Hier stehen die Abgeordneten den Jugendlichen zu einem von ihnen selbst gewählten Thema Rede und Antwort. In den vergangenen Monaten waren das "Religion", "Schule – und dann?" sowie "Jugendgewalt" oder demnächst "Datenschutz".
Inzwischen mischen mehr als 8.500 Jugendliche in der
"mitmischen-Community" mit.
Sie beteiligen sich an Chats
und Votings,
schreiben Kommentare, diskutieren im Forum, berichten von eigenen,
oft ganz persönlichen Erfahrungen und sagen ihre Meinung zu
konkreten Themen.
Diese Berichte aus der Lebenswelt der Jugendlichen interessieren
auch die Abgeordneten: Mehr als 200 Parlamentarier aus allen
Fraktionen sind bisher in der "Fraktion mitmischen" aktiv –
und es werden immer mehr. Sie chatten und bloggen, kommentieren Schwerpunktthemen,
posten im Forum und beantworten regelmäßig die Fragen
der jungen Nutzer.
Auf www.mitmischen.de können junge Wähler und solche, die
es erst noch werden, in direkten Kontakt mit den Abgeordneten im
Bundestag treten und Politik so aktiv mitgestalten. Warum also
warten, bis die nächste Wahl vor der Tür steht?