Die Sitzung am 20. März im Überblick
Am Freitag, 20. März 2009, stimmt der Bundestag über einen Gesetzentwurf der Regierung zur weiteren Stabilisierung des Finanzmarktes ab, der die Verstaatlichung von Banken ermöglichen soll. Darüber hinaus stehen unter anderem Debatten zum Naturschutz, zur Rentenpolitik und zu Managergehältern auf der Tagesordnung.
Live-Übertragung im Web-TV
läuft
Zu Beginn der Sitzung entscheidet der Bundestag nach
75-minütiger Debatte über ein weiteres Gesetzesvorhaben
der Bundesregierung zur Stabilisierung der Finanzmärkte. Das
so genannte Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz soll in
letzter Konsequenz auch die Verstaatlichung von Unternehmen
ermöglichen (
16/12100,
16/12224).
Beraten wird in diesem Zusammenhang auch ein Antrag der Fraktion
Die Linke, der fordert, Manager der Finanzbranche über
Sonderabgaben an den Kosten der Finanzkrise zu beteiligen (
16/10827). In einem zweiten Antrag verlangt Die
Linke eine industriepolitische Kehrtwende in Form eines
Zukunftsfonds für Industrieinnovation und
Beschäftigungssicherung. Außerdem hat die Fraktion einen
weiteren Antrag angekündigt.
Nachdem innerhalb der Koalition keine Einigung über ein einheitliches Umweltgesetzbuch hergestellt werden konnte, haben CDU/CSU und SPD einen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege angekündigt, der am Freitag ab etwa 10.25 Uhr beraten werden soll.
Dazu wollen beide Fraktionen drei weitere Gesetzentwürf
vorlegen, und zwar zur Neuregelung des Wasserrechts, zur Regelung
des Schutzes von nichtionisierender Strahlung und zur Bereinigung
des Bundesrechts im Geschäftsbereich des
Bundesumweltministeriums. Alle Vorlagen sollen zur Beratung in die
Ausschüsse überweisen werden.
Gegen 12.55 Uhr stimmen die Abgeordneten nach einstündiger Debatte zu Rentenpolitik über einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ab, der es Arbeitnehmern erleichtern soll, ab 60 Jahren in Teilrente zu gehen.
Der Ausschuss für Arbeit und Soziales hat den Antrag beraten
und seine Ablehnung empfohlen (
16/9748,
16/11501). Die Linksfraktion verlangt zudem,
die "Rente mit 67" zurückzunehmen (
16/12295).
CDU/CSU und SPD wollen in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung einbringen, der am Freitag ab 12.55 Uhr beraten werden soll. Dazu liegt bereits ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen vor, "Exzesse" bei Managergehältern zu verhindern ( 16/12112).
Abgestimmt werden soll über weitere Anträge von
Bündnis 90/Die Grünen (
16/7530), den Steuerabzug bei
Manager-Abfindungen zu begrenszen, und der Linksfraktion (
16/7743), die Begrenzung der
Managervergütung zu fördern. Zu beiden Anträgen
liegt bereits eine Beschlussempfehlung des Finanzausschusses vor (
16/8994).
Der Bundestag wird im Anschluss eine Änderung des Tierschutzgesetzes ( 16/7413) und darüber hinaus eine Änderung des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches sowie anderer Vorschriften ( 16/8100) beschließen.
Ab 14.35 Uhr beschäftigt sich der Bundestag mit dem Thema Korruption: Zur Abstimmung steht ein Gesetzentwurf von ündnis 90/Die Grünen, mit dem ein bundeszentrales Korruptionsregister eingerichtet werden soll. Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hat den Antrag (16/ö9780) beraten und seine Ablehnung empfohlen ( 16/11312).
Die Grünen fordern in einem weiteren Antrag, den Unternehmen,
die durch Korruption oder Wirtschaftsdelikte aufgefallen sind,
keine staatlichen Garantien (Hermes-Bürgschaften) mehr zu
geben (
16/11211).
Gegen 16.20 Uhr entscheiden die Abgeordneten dann über einen Antrag der FDP, der die Bundesregierung auffordert, sich innerhalb der EU dafür einzusetzen, die Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen.
Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz hat den Antrag (
16/8929) beraten und seine Ablehnung empfohlen
(16/11165).