Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll
nach dem Willen der FDP-Fraktion und der Linksfraktion
Gesetzentwürfe vorbereiten, in denen zum 1. Januar 2007
beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer zurückgenommen
wird. Die FDP fordert in ihrem Antrag (
16/2520) darüber hinaus, dass der
Arbeitsmarkt dereguliert und "beschäftigungsfeindliche"
Regelungen abgebaut werden. Ferner müsse die Regierung die
sozialen Sicherungssysteme reformieren und über eine
Lösung der Lohnkostenproblematik zu mehr Arbeit beitragen. Die
Fraktion begründet dies mit den aktuellen Konjunkturdaten, die
nach oben zeigten. Im zweiten Quartal des Jahres sei das
Bruttoinlandsprodukt um 0,9 Prozent gewachsen. Die letzte
Steuerschätzung für dieses Jahr habe eine Steigerung um
drei Prozent und ein Steueraufkommen von 465,5 Milliarden ergeben.
Bereits die Steuermehreinnahmen überstiegen die aufgrund der
Mehrwertsteuererhöhung eingeplanten Mehreinnahmen,
argumentieren die Abgeordneten. Hinzu komme, dass die Erhöhung
der Mehrwertsteuer den Konsum und die Investitionen dämpfen
und sich negativ auf die Konjunktur auswirken werde. Auch die
Linksfraktion spricht in ihrem Antrag (
16/2507) von einer weiteren Schwächung des
Konsums und einer Schädigung für die Konjunktur. Damit
würde auch das Ziel der Regierung gefährdet, den
Staatshaushalt zu konsolidieren. Für den im ersten Halbjahr
2006 gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 festgestellten
Rückgang des Staatsdefizits um 12 Milliarden Euro sei vor
allem die Einnahmenseite ausschlaggebend gewesen, schreibt die
Fraktion. Sie schlägt vor, an Stelle der
Mehrwertsteuererhöhung den Spitzensatz der Einkommensteuer,
die Unternehmenssteuern vor allem für Kapitalgesellschaften
sowie die Erbschaftsteuer zu erhöhen und die
Vermögensteuer wieder einzuführen.