Berlin: (hib/SUK) Eine
Fernsehdokumentation über leukämiekranke Kinder in und um
Geesthacht (Niedersachsen) ist Anlass einer Kleinen Anfrage der
Linksfraktion (
16/2515). In der Dokumentation sei dargestellt
worden, dass die Zahl der Kinder, die in und um Geesthacht an
Leukämie erkrankt sind, mehr als vier Mal höher ist als
es statistisch erwartbar sei. Zudem sei gesagt worden, es sei seit
langem bekannt, dass im September 1986 eine erhöhte
Strahlenbelastung in Geesthacht gemessen wurde. Die Linksfraktion
will wissen, ob die Bundesregierung die Auffassung teilt, dass die
Zahl der Leukämiefälle in und um Geesthacht
"unnatürlich hoch ist" und welche Erkenntnisse ihr über
die Ursachen für diese Krankheitsfälle vorliegen. Die
Abgeordneten fragen auch, ob Erkenntnisse über erhöhte
aktuelle Strahlenbelastungen in dem Gebiet vorliegen und ob es
Erkenntnisse über "einen meldepflichtigen Zwischenfall
entweder am Kernforschungszentrum GKSS oder am Kernkraftwerk
Krümmel am oder kurz vor dem 12. September 1986" gibt.
Derartige Zwischenfälle seien von zuständigen Landes- und
Bundesbehörden bislang immer verneint worden seien. Eine
natürliche Ursache für die hohe Zahl von
Leukämiefällen bei Kindern sei aber "extrem
unwahrscheinlich".