Berlin: (hib/BOB) Der illegale Handel mit
Rohdiamanten ist aus Sicht der Bundesregierung weitgehend
eingedämmt. Dies sei maßgeblich dem so genannten
Kimberley-Prozess zur Zertifizierung von Diamanten zu verdanken,
heißt es in der Antwort der Bundesregierung (
16/3969) auf eine Kleine Anfrage der
FDP-Fraktion (
16/3689). Im Jahr 2003 war im
südafrikanischen Kimberley ein entsprechendes Abkommen
geschlossen worden. Die Regierung schreibt, alle wichtigen
produzierenden Länder und Handelszentren wendeten das
Zertifizierungssystem an. Darüber hinaus seien Vertreter aus
Industrie und Zivilgesellschaft "aktiv" in den Prozess einbezogen.
Seit Inkrafttreten des Zertifizierungssystems habe ein starker
Anstieg der legalen Diamantenexporte aus ehemaligen
Konfliktländern verzeichnet werden können. Dies habe sich
wiederum positiv auf die Einnahmensituation und damit die
Entwicklungschancen dieser Länder ausgewirkt. Fälle von
Betrug mit Kimberley-Zertifikaten bzw. Korruption seien unter
anderem in Brasilien, der Republik Kongo (Brazzaville), der
Elfenbeinküste und Liberia bekannt geworden. Innerhalb der EU
seien seit Beginn des Prozesses insgesamt 26 Verletzungen des
Kimberley-Prozesses bekannt. Deshalb könne auch nicht
ausgeschlossen werden, dass auch zertifizierte Diamanten ihren
Ursprung in Konfliktregionen haben.
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