Berlin: (hib/VOM) Die privaten und gewerblichen Holzverbrennungen tragen zu etwa 13 Prozent zu den Feinstaubemissionen in Deutschland bei. Sie liegen damit etwa gleich hoch wie die motorbedingten Emissionen des Straßenverkehrs, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/4811) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 16/4638). Aus Holzfeuerungsanlagen seien im Jahr 2005 etwa 24 Kilotonnen Feinstaub ausgestoßen worden, davon etwa 22 Kilotonnen aus privaten und zwei Kilotonnen aus gewerblichen Anlagen. Die motorbedingten Emissionen des Straßenverkehrs, also vorwiegend Dieselruß, hätten sich im gleichen Zeitraum auf etwa 20,8 Kilotonnen belaufen. Hinzu gekommen seien 12,5 Kilotonnen an Reifen- und Bremsabrieb sowie 7,2 Kilotonnen an Straßenabrieb. Die regionalen Schwerpunkte der Emissionen lagen der Regierung zufolge sowohl beim Straßenverkehr als auch bei den Holzfeuerungsanlagen innerhalb von Siedlungsgebieten. Da diese Emissionen in der Regel in relativ niedriger Höhe aufträten, müsse ihre umwelt- und gesundheitspolitische Bedeutung hoch eingestuft werden, schreibt die Regierung.
In Deutschland gibt es der Antwort zufolge derzeit etwa 30 Millionen Kleinfeuerungsanlagen, von denen etwa die Hälfte mit festen Brennstoffen befeuert werden. Die geplante Änderung der ersten Bundesimmissionsschutzverordnung soll dazu führen, heißt es weiter, dass Öl- und Gasfeuerungen nicht mehr so häufig überwacht werden müssen. Dadurch würden die Haushalte finanziell entlastet. Demgegenüber sollen Festbrennstofffeuerungen verstärkt überwacht werden. Gefordert werde ein Austausch der emissionsträchtigen Altanlagen. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes würden die Feinstaubemissionen aus kleinen Holzfeuerungen bis zum Jahr 2015 noch auf etwa 26 bis 27 Kilotonnen pro Jahr ansteigen und danach wieder sehr langsam zurückgehen. Dem lägen die Annahmen zugrunde, dass der längerfristige Trend zum verstärkten Einsatz von Holz anhält und sich bis 2020 gegenüber 2005 um etwa 40 Prozent erhöht und dass jährlich etwa drei Prozent der kleinen Holzfeuerungen ausgetauscht werden. Den Anteil der Feinstaubemissionen aus Holzpelletfeuerungen nennt die Regierung gering. Diese Anlagen verzeichneten aber hohe Wachstumsraten, sodass in den nächsten Jahren mit deutlich höheren Emissionen zu rechnen sei.
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