Berlin: (hib/SKE) Frauen sind in wesentlichen Gremien des Bundes weiterhin unterrepräsentiert. Im vierten Bericht über den Anteil von Frauen in Bundesgremien, der nun als Unterrichtung ( 16/4385) vorliegt, kommt die Bundesregierung zu dem Schluss, dass das Bundesgremienbesetzungsgesetz (BGremBG) von 1994 nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Das Bundesfamilienministerium will deswegen untersuchen, ob das Gesetz verändert werden muss.
Von 1990 bis 2005 sei der Frauenanteil um 12,5 Prozent gestiegen und liege jetzt bei knapp 20 Prozent, heißt es in dem Bericht. Das bedeute, dass der Anteil pro Jahr durchschnittlich um weniger als ein Prozent gestiegen sei. Eine Ausnahme bilde das Familienministerium, dessen Gremien zu 49,1 Prozent mit Frauen besetzt seien. Hier sei es teilweise schwer, geeignete Männer zu finden. In dem Bericht wird außerdem bemängelt, dass politisch bedeutsame Beratungsgremien wie die so genannte Rürup-Kommission nur wenige weibliche Mitglieder hatten.
Die Verfahren, nach denen sich Gremien zusammensetzten, seien wenig transparent. Zwar werde auf das BGremBG hingewiesen, aber nur pro forma. Ein weiterer Grund für die wenigen Frauen in diesen Kreisen sei deren Ausbildung, so die Regierung. Nur wenige könnten technisches oder naturwissenschaftliches Wissen vorweisen. Außerdem seien nur wenige Frauen in leitender Funktion, die teilweise Voraussetzung für die Mitgliedschaft in einem Gremium sei.
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