Berlin: (hib/MAP) Laut Bundesregierung
existiert nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand kein
Kausalzusammenhang zwischen einem Anstieg von Krankheiten in der
Nähe von Atomkraftwerken und der Strahlenbelastung durch ein
AKW. Die Strahlenbelastung der Bevölkerung müsse durch
den Betrieb der Kraftwerke in Deutschland um mindestens das
1.000-fache höher sein, um den beobachteten Anstieg des
Krebsrisikos erklären zu können, heißt es in der
Antwort der Bundesregierung (
16/7900) auf eine Kleine Anfrage von
Bündnis 90/Die Grünen (
16/7627). Die Grünen haben sich in ihrer
Anfrage auf die so genannte "KiKK-Studie" bezogen, nach der im
Umkreis von fünf Kilometern eines Atomkraftwerks das Risiko
für unter Fünfjährige an Leukämie zu erkranken
um 120 Prozent höher sei als im Bundesdurchschnitt. Ob diese
Erkenntnisse Anlass für weitere Vorsorgemaßnahmen
gäben, werde nach Vorlage einer Stellungnahme der
Strahlenschutzkommission entschieden, heißt es in der Antwort
der Bundesregierung. Diese solle innerhalb von sechs bis neun
Monaten erarbeitet werden. Die Studie zeige keinen eindeutigen
Zusammenhang zwischen den erhöhten Krebserkrankungszahlen und
den tatsächlichen Emission aus Kernkraftwerken. Bei deren
Betrieb entstehe aufgrund der Kernspaltung in den Brennstäben
der Brennelemente eine Vielzahl von Radionukliden, die technisch
unvermeidbar in das Kühlwasser und von dort auch in die Luft
des Reaktorgebäudes gelängen. In der Praxis würden
die in der Strahlenschutzverordnung festgelegten Grenzwerte aber um
mehr als den Faktor 100 unterschritten, so die
Bundesregierung.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
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Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
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