Berlin: (hib/SKE) In der DDR waren vermutlich viele Inoffizielle Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zuvor als Mitarbeiter der Geheimdienste oder der Polizeibehörden des nationalsozialistischen Machtapparates tätig. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/7919) auf die Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 16/7566) bekannt gibt, durften offizielle Angestellte nach den Richtlinien der Volkspolizei und des MfS nicht vorher Mitarbeiter des NS-Regimes gewesen sein. Prinzipiell sei die DDR von diesen Vorgaben nicht abgewichen. Es sei allerdings davon auszugehen, dass viele IM zuvor unter den Nationalsozialisten gedient hätten, weil die DDR diese Menschen besonders intensiv durch den Geheimdienst beobachten wollte. Genaue Zahlen lägen aber nicht vor, da die IM-Statistik nur schwach überliefert sei.
Die Bundesregierung hofft in dem Zusammenhang, dass der Zugang zu russischen Archiven die Forschung über die Gründungsphase der Stasi erleichtert. Die Frühphase des MfS sei bedeutend für die langfristige Ausrichtung des Staatssicherheitsapparats gewesen und werde von Universitäten, Forschungsinstituten, Gedenkstätten und der Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR weiter erforscht.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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