Berlin: (hib/ALM/JOH) Die Opfer des Giftgas-Massakers in der kurdischen Stadt Halabja vom 16. März 1988 leiden laut Bundesregierung noch heute unter physischen und psychischen Spätfolgen. Dies geht aus ihrer Antwort ( 17/1022) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke ( 17/837) hervor. ”Ein Großteil der betroffenen Personen hat dauerhafte Gesundheitsschäden erlitten, wie Hautkrankheiten oder Nervenlähmungen“, ergänzt die Regierung. Viele der überlebenden Opfer lebten heute in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen und litten unter einer oftmals unzureichenden psychologischen, sozialen und medizinischen Versorgung.

Auf die Frage, welche humanitäre Hilfe Deutschland seit 1988 an die Opfer geleistet habe, antwortet die Regierung: ”Seit 1991 hat Deutschland direkt und indirekt umfangreiche humanitäre Hilfe für die Not leidende kurdische Bevölkerung geleistet.“ Ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Giftgasangriff der irakischen Regierungstruppen bestehe aber nicht. Die Bundesregierung stehe zudem in regelmäßigem Kontakt zu deutschen und irakischen Nichtregierungsorganisationen, die sich mit der Aufarbeitung der schweren Menschenrechtsverletzungen im Irak beschäftigen. Schätzungen zufolge kamen durch die Verbrechen des irakischen Regimes unter Saddam Hussein etwa 180.000 Menschen ums Leben.