Menschenrechte. Im Fall der Steinigung einer Frau wegen Ehebruchs am 22. April in Faisabad hat sich der Kommandeur des dort stationierten deutschen "Provincial Reconstruction Teams" kontinuierlich für die Aufklärung der Tat eingesetzt. Mittlerweile habe die Staatsanwaltschaft eine Autopsie vorgenommen; die Täter, darunter mehrere Mullahs, säßen im Gefängnis. Dies erklärte die Bundesregierung in ihrem Bericht zur menschenrechtlichen und humanitären Lage in Afghanistan am 29. Juni im Ausschuss.
In den letzten Jahren seien 3,6 Millionen Menschen in das Land zurückgekehrt, davon 2,5 Millionen aus den benachbarten Staaten Pakistan und Iran. Nach wie vor befänden sich ungefähr zwei Millionen Menschen noch im Ausland. Nach Regierungsangaben sei die Mütter- und Säuglingssterblichkeit immer noch weltweit mit am höchsten. Verantwortlich dafür sei nicht zuletzt die Dürre in Teilen Afghanistans.
Die SPD monierte, dass beispielsweise in Kabul amerikanischer Weizen kostenlos verteilt worden sei. Man dürfe sich nicht wundern, dass die afghanischen Bauern dann auf Mohn umstiegen. Auch die Bündnisgrünen setzten sich kritisch mit der Nahrungsmitteldirekthilfe auseinander. Viele Bauern seien in den Ruin getrieben worden. Das "World Food Program" habe jetzt versichert, dass nur noch Nahrungsmittel, die in Afghanistan hergestellt worden sind, angekauft würden. Die Union merkte an, dass Frauen immer noch sehr stark durch die Taliban bedrängt würden.