Im August 2005 ist Pater Frère Roger, der 90 Jahre alte Begründer der Brüdergemeinschaft von Taizé, von einem religiösen Fanatiker erstochen worden. Taizé steht seit Jahrzehnten für unzählige Menschen als Symbol für interkulturelle und ökumenische Begegnung auf der Basis des Respekts, der Liebe vor dem Anderen. Frère Roger (eigentlich Roger Schutz) hatte unter dem Eindruck der verheerenden Folgen des Zweiten Weltkrieges die Menschen in Europa zu neuer Humanität, Toleranz und Spiritualität anregen wollen - mit größtem Erfolg, wie die jährlichen Treffen mit tausenden junger Menschen und die Begegnungen in Burgund selbst bewiesen. Michael Albus berichtet von dieser unspektakulären Erfolgsgeschichte - ständig im Dialog mit Roger und mit Bezug auf Bibeltexte, die diesem besonders am Herzen lagen. Ein scheinbar ganz abseitiges und doch in dieser oberflächlichen Zeit wichtiges, bewegendes Buch.
Michael Albus: Taizé. Die Einfachheit des Herzens. Das Vermächtnis von Frère Roger. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006; 157 S.,9,- Euro