"Wer mit Nilwasser spielt, erklärt uns den Krieg", warnte bereits der ägyptische Präsident Anwar el-Sadat mit Blick auf die Wasserbaupläne des südlichen Nachbarn Äthiopien am Blauen Nil. Und 1995 prophezeite die Weltbank, dass die Kriege des kommenden Jahrhunderts "um Wasser geführt werden". Der Journalist Wilhelm Sager hat das Konfliktpotenzial der wertvollen Ressource ausgeleuchtet und zeigt an konkreten Beispielen aus dem Nahen und Mittleren Osten, aus Nordafrika und Asien wo dieses besonders hoch ist.
Katastrophenszenarien beschwört Sager allerdings nicht. Bislang hätten sich selbst verfeindete Staaten bei der Nutzung der gemeinsamen Wasserressourcen meist um Ausgleich bemüht. Der letzte historisch verbürgte "Wasserkrieg"sei im Jahr 2450 v. Chr. im Zweitstromland geführt worden. Umgekehrt sei dies allerdings kein Grund zur Entwarnung. Der drohende Klimawandel werde das Problem des Wassermangels drastisch verschärfen.
Insgesamt hat Sager mit "Fluss ohne Mündung" eine gut recherchierte und lesenwerte Studie vorgelegt.
Fluss ohne Mündung. Klimawandel, Wassermangel, Sicherheit.
Bouvier Verlag, Bonn 2008; 255 S., 19,90 ¤