Der Mann hat noch keinen Tag regiert und schon ist klar, dass "Yes, we can" nicht immer wörtlich zu nehmen ist. "No Mr. President, you can't": Telefonieren oder SMS verschicken übers Handy zum Beispiel. Barack Obama wird bei seinem Einzug ins Weiße Haus am 20. Januar wohl seinen geliebten Blackberry an der Pforte abgegeben müssen. Das hat zwei Gründe: Zum einen sprechen Sicherheitsbedenken gegen ein Handy am präsidialen Ohr - Hacker könnten sich in die geheimsten Gespräche einklinken. Zum anderen zwingt ein Gesetz dazu: Sämtliche Korrespondenz des amerikanischen Präsidenten - auch die private - gilt nämlich als ein offizieller Akt, muss archiviert und zum Beispiel für Kongress-Anhörungen freigegeben werden. Das betrifft auch E-Mail und SMS.
Mal ehrlich, dann doch lieber Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Das klingt zwar nur halb so gut wie "President of the United States of Amerika", dafür darf Angela Merkel aber ganz ungeniert ihre Flatrate voll ausschöpfen. Amerikanische Verhältnisse würden die Republik an den Rand der Unregierbarkeit führen. Soll die Kanzlerin etwa während einer Bundestagsdebatte, in der sie gerne mal die eine oder andere SMS verschickt, kleine Zettel per Boten überbringen lassen? Diese müssten archiviert werden und irgendwann könnte alle Welt lesen, was unsere Kanzlerin so Wichtiges zu kommunizieren hatte. Zum Beispiel: "Schatz, warte nicht mit dem Essen auf mich, die SPD zickt wieder rum." Merkel bedient sich ja selbst der kleinen Smilies gerne, mit denen sich Emotionen ausdrücken lassen. Aus den Archiven kämen dann Nachrichten zutage wie: "Salut Sarko, Du alter Charmeur ;-)". Oder: "Hello Mr. President! Super, dass Du das Kioto-Protokoll unterschrieben hast :-*" Dieser virtuelle Kuss könnte jedoch nie ankommen, denn Mr. President wird ja kein Handy mehr haben.