"Niemand beginnt einen Krieg - oder vielmehr niemand sollte vernünftigerweise einen Krieg beginnen -, ohne sich zunächst darüber klar zu werden, was wer mit diesem Krieg erreichen will und wie er ihn führen will." Als der spätere US-Außenminister Colin Powell diese Zeilen in einer 1976 erstmals ins Englische übersetzten Edition des Buches "Vom Kriege" las, hatte er eine Erklärung für den verlorenen Vietnamkrieg gefunden, den er sieben Jahre zuvor als Soldat erlebt hatte. Geschrieben hatte der preußische General Carl von Clausewitz sein Werk allerdings bereits rund 140 Jahre zuvor.
Der britische Militärhistoriker Hew Strachan zeichnet nicht nur Entstehungsgeschichte und Aussagen des Werkes nach, sondern zeigt auch, wie grundlegend und aktuell es bis heute ist. Der Verlauf der Kriege in Irak und Afghanistan zeigen, dass eine Lektüre durchaus angebracht wäre. Strachans Buch bietet einen gelungenen Einstieg dafür. Vielleicht würde Clausewitz' Satz, dass der Krieg "eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" sei, dann nicht nur zitiert, sondern auch richtig interpretiert.
Carl von Clausewitz.
Vom Kriege.
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008; 160 S., 9,90 ¤