Vor Jahren haben an einem Samstagabend 18 Millionen Menschen zur selben Zeit vor dem Fernseher gesessen und "Wetten dass…" geschaut. Heute tun dies im Schnitt noch 10 Millionen Menschen. Lodert also das "Lagerfeuer der Familie" heute nur noch vor sich hin oder ist die junge Generation nur noch "Feuer und Flamme" für Bewegtbilder im Internet?
Durch das Internet hat das Medium Fernsehen eine neue soziale Nutzungsordnung bekommen. Diese ist gekennzeichnet durch Nichtlinearität, Interaktivität und durch nutzergenerierte Inhalte. Alle drei Parameter haben mit der Partizipation von Menschen zu tun. Dank des Internets entwickelt sich eine neue Fernsehgesellschaft, die auf ein weit größeres Angebot als nur TV-Sender zugreifen kann. Und schon heute sieht man über mindestens drei Bildschirme fern - auf dem Handy, auf dem PC, und auf dem Fernsehgerät.
Wer als Fernsehanbieter und Produzent nicht auf der Strecke bleiben will, muss sich dieser Entwicklung stark anpassen. Fragen Sie Kinder, auf was sie eher verzichten würden, wenn sie es müssten: aufs Internet oder aufs Fernsehen?
Das Internet bedroht also eindeutig das Fernsehen, nicht zwar in seiner Existenz, wohl aber in seiner Bedeutung. In einer Welt des Sowohl-als auch anstatt des Entweder-oder, in einer Welt der globalen Gleichzeitigkeit, in der zwischenmenschliche Vernetzung zum Maß aller Dinge geworden ist, muss sich das Fernsehen einen neuen Platz suchen, um kein Auslaufmodell zu werden.