Gut vier Jahre nach Kriegsende besiegelten die Regierungschefs der westdeutschen Länder über den Dächern von Koblenz die Staatsgründung der Bundesrepublik. Bei einem Treffen auf dem Aussichtspunkt "Rittersturz" am 26. August 1949 beschlossen die neun Ministerpräsidenten und die Bürgermeister von Hamburg und Bremen, den erst wenige Wochen vorher gewählten Bundestag einzuberufen. Außerdem sollte die Bundesversammlung zusammentreten. Damit war die Staatsgründung der Bundesrepublik auch formal abgeschlossen.
Schon ein Jahr zuvor waren die westdeutschen Ministerpräsidenten auf dem "Rittersturz" zusammen getroffen. Bei der sogenannten Rittersturz-Konferenz im Juli 1948 wurden die Vorgaben der Westalliierten zur Gründung eines westdeutschen Staates diskutiert. Dabei wurde auch die Einrichtung eines Parlamentarischen Rates, der das Grundgesetz ausarbeiten sollte, beschlossen.
Nach der Verabschiedung des Grundgesetzes und der ersten Bundestagswahl kam es 1949 zum zweiten Mal zu einem Treffen der Landeschefs. Als ihr Sprecher verlas der damalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Peter Altmeier (CDU), eine Proklamation an das deutsche Volk. In ihr betonte er, dass die westdeutsche Staatsgründung nur ein Schritt auf dem schwierigen Weg zur Vereinigung Deutschlands sei. Kurz darauf wurden die Beschlüsse des Treffens umgesetzt: Am 7. September 1949 trat der Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen; fünf Tage später wählte die Bundesversammlung Theodor Heuss zum ersten Bundespräsidenten.