Desertec heißt das neue Projekt, in dem die Firma Schott Solar eine führende Rolle spielt: Unternehmen aus Deutschland, Algerien und Spanien wollen künftig gemeinsam Sonnenstrom aus Nordafrika und Arabien nach Europa zu holen. Das Konsortium errichtet zu diesem Zweck sogenannte Parabolrinnenkraftwerke, die über ein Hochleistungsnetz miteinander verbunden sein werden.
Schott Solar liefert das Herzstück der Anlagen, den Receiver. Parabolrinnenkraftwerke bestehen aus einem Feld parabolisch gewölbter Spiegel, die das Sonnenlicht auf Absorberrohre, die so genannten Receiver, bündeln, in denen die Sonnenstrahlung in Wärme umgesetzt wird, die zur Erzeugung elektrischer Energie gebraucht wird. Je hochwertiger der Receiver ist, desto höher ist der Wirkungsgrad des Kraftwerkes. "Wir arbeiten an einer neuen Generation von Receivern und wollen die Prozesstemperaturen auf über 500 Grad Celsius steigern.
Zusammen mit einer verbesserten Konstruktion wollen wir so die Stromerzeugungskosten deutlich senken. In diesem Bereich sehen wir uns als Technologie- und Marktführer", sagt Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes von Schott. Doch nicht nur Europa soll von Desertec profitieren. Gerade in den wirtschaftlich schwächeren Regionen rund um den Sonnengürtel der Erde gibt es häufig keine flächendeckende Stromversorgung. Hier können Solarkraftwerke und Photovoltaikanlagen vor allen in ländlichen Regionen die Stromversorgung gewährleisten.
Bereits seit einem halben Jahrhundert arbeitet Schott Solar an der Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom und produziert mit insgesamt 1.650 Mitarbeitern Komponenten für Photovoltaikanwendungen sowie für Solarkraftwerke mit Parabolrinnentechnologie. Damit deckt die Firma die Kernbestandteile der Wertschöpfungskette photovoltaischer Stromerzeugung ab.
Schott unterhält Produktionsstätten in Europa und Amerika, ein wesentlicher Standort ist Mitterteich im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth. Hier ist auch die Forschung mit 150 Mitarbeitern angesiedelt. "Produktion und Forschung gehören für uns ganz eng zusammen", sagt Lars Waldmann, Sprecher von Schott Solar, denn "diese Nähe ist notwendige Voraussetzung, um effizient arbeiten zu können."