Tja, dann ist es wohl auch vorerst nichts mit dem Weltuntergang, jedenfalls nicht in den nächsten drei Jahren. Diese beruhigende Botschaft jedenfalls ließ die US-Weltraumbehörde Nasa in der vergangenen Woche verbreiten, nachdem eine Website zum neuen Roland-Emmerich-Film viele Kinofans mit der Ankündigung verschreckt hatte, am 21. Dezember 2012 werde der blaue Planet untergehen. Gestützt auf den Maya-Kalender weiß man dort nämlich, dass die Erde an diesem Tag mit dem Planeten Nibiru kollidieren wird. Die Nasa räumte jetzt zwar ein, dass tatsächlich ein Zwergplanet namens Eris durchs All gondelt, der aber sei klein und mitnichten auf Kollisionskurs zu unserem Heimatplaneten.
Fragt sich allerdings, ob es wirklich so schlau ist, den aufregenden Mythos so schnöde zu entkräften. Für den neuen Gesundheitsminister jedenfalls wäre so eine kleine Weltuntergangspanik vielleicht ganz günstig gewesen - immerhin hätte die von den lästigen Auseinandersetzungen zur Schweinegrippe-Impfung prima ablenken können. Wer diskutiert schon über Schnupfennasen und Fieber, wenn das Ende der Welt bevorsteht? Nachdem das nun aber von höchster Stelle abgesagt wurde, müssen die Verantwortlichen in Deutschland eigene Mythen schaffen. Auf dem Impfgipfel kursierte schon mal die Geschichte, an der schleppenden Auslieferung des Impfstoffs seien die Straßensperren in Berlin zum Einheitsfest schuld gewesen. Ein netter Versuch - aber natürlich viel, viel zu unspektakulär, um die Wartezeit auf den fehlenden Impfstoff zu überbrücken. Warum nicht einfach behaupten, grippekranke Nibiruaner hätten das Serum geklaut und auf ihren Planeten gebracht? Man müsste nur noch bei der Nasa vorfühlen und darum bitten, dass sie die Geschichte nicht kaputtdementiert. Wenigstens so lange, bis die letzten Straßensperren abgebaut sind.