Urlaub buchen, Miete überweisen oder bei eBay mitbieten - Einkäufe oder Bankgeschäfte im Internet zu erledigen ist komfortabel, aber auch gefährlich. "Bösartige" Software, so genannte Malware, kann sich vom Nutzer völlig unbemerkt auf dem Computer festsetzen und dort ihr Unwesen treiben- mit zum Teil verheerenden Folgen.
Das Ausspähen von Surfgewohnheiten ist die Spezialität von Spyware. Der Nutzer lädt sich die Beobachtungssoftware oft versehentlich auf die Festplatte, etwa beim Besuch von Internetseiten, die "Aktive Inhalte" enthalten. Auch durch die Installation von Free- oder Shareware, also im Internet frei verfügbarer Softwareprogramme, kann Spyware auf den Rechner gelangen. Die "erschnüffelten" Informationen leitet die Software dann an Programmhersteller oder Firmen weiter, die ihre Werbung zielgerichtet an den potentiellen Käufer bringen wollen.
Ziel der "Denial of Service"-Attacken ist es, den Rechner durch Überlastung außer Betrieb zu setzen. Besonders beliebte "Opfer" sind Server in Universitätsnetzen, denn im Gegensatz zum Heim-PC laufen sie meist rund um die Uhr. Diese Rechner werden meist durch "Backdoor"-Programme attackiert und zum Angriffswerkzeug umfunktioniert: Auf Kommando des Hackers bombardieren sie ihr Ziel, etwa einen Web-Server, mit gefälschten Anfragen, so dass dieser außer Gefecht gesetzt wird.
Laut der Zeitschrift "PC-Welt" haben sie derzeit die "Pole Position" unter den Malwares. Eine Backdoor ist eine Schadfunktion, die durch Viren, Würmer oder Trojaner eingebracht und installiert wird. Ziel der Angreifer ist es, den Rechner komplett unter seine Kontrolle zu bringen, und unter Umgehung der üblichen Sicherheitseinrichtungen in sein Botnetz zu integrieren. Der betroffene Computer wird dann als Spamverteiler oder für DoS-Angriffe missbraucht. So ferngesteuert, ist er Opfer und Täter zugleich.
Wer im Internet schneller surfen will, kommt womöglich auf die Idee, in letzter Zeit verstärkt angebotene Zusatzsoftware herunterzuladen. Doch tatsächlich steigert diese die Surf-Geschwindigkeit kaum, sondern ermöglicht dem Anbieter, den gesamten Datenverkehr mitzulesen und mit den vom Anwender bei der Registrierung angegebenen persönlichen Daten zu verknüpfen.
Ans Eingemachte geht es bei Phishing-Angriffen. Meist erhält das Opfer eine täuschend echt wirkende E-Mail seiner Bank, in der er aufgefordert wird, wegen einer "Systemumstellung" Benutzernamen, Passwort oder sogar PIN und TAN-Nummer für den Online-Banking-Zugang auf einer speziell präparierten Website einzugeben. Laut einer "Bitcom"-Studie erbeuteten Cyber-Betrüger so 2007 in Deutschland rund 13 Millionen Euro. Derzeit verzeichnen Experten einen Rückgang von Phishing-Mails, doch Entwarnung geben sie nicht. Vermutet wird, dass die "Daten-Fischer" nur ihr Netz perfektionieren. Schon bald könnte die Zahl der Phishing-Angriffe wieder zunehmen. hau z