Der Regierungspartei ANC mit ihrem umstrittenen Vorsitzenden Jacob Zuma hat bei den Parlamentswahlen am 22. April die Zwei-Drittel-Mehrheit gewonnen. Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahllokale lag der Afrikanische Nationalkongress am 24. April knapp 67 Prozent der Stimmen vorne. Damit gilt die Wahl Zumas im Parlament zum neuen Präsidenten als sicher.
Die Demokratische Allianz (DA) der deutschstämmigen Kapstädter Bürgermeisterin Helen Zille kam nach diesen Teilergebnissen auf 15,7 Prozent der Stimmen und ist damit stärkste Oppositionspartei. Der vor einem halben Jahr von enttäuschten ANC-Abweichlern gegründete Volkskongress (COPE) kam nach dieser Auszählung auf 7,5 Prozent der Stimmen.
Der 67-jährige ANC-Vorsitzende Zuma probte seine Siegesfeier bereits am 23. April bei einer ausgelassenen Feier in Johannesburgs Innenstadt. Trotz aller Skandale und Justizprobleme wegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Korruption und Betrug sprachen viele Wähler Zuma und seiner Partei das Vertrauen aus.
Das offizielle Endergebnis der als richtungsweisend angesehenen vierten demokratischen Wahl Südafrikas wurde am Wochenende erwartet. Die Wahl war von großem Wählerandrang in Afrikas bedeutendster Industrienation geprägt. Insgesamt waren 23 Millionen Wähler aufgerufen, die neue Besetzung der Regionalparlamente und der Nationalversammlung zu bestimmen, die voraussichtlich Anfang Mai den Staatspräsidenten wählen wird.