Die Breitbandstrategie der Bundesregierung für den ländlichen Raum, der mit den derzeit schnellsten Internet-Leitungen versorgt werden soll, hat einen Nebeneffekt. Es können in naher Zukunft nicht nur große Datenpakete in Minutenschnelle versandt werden, sondern in reizenden kleinen Ortschaften wie Ottmarsbocholt oder Vinnum könnte der Online-Spieltrieb erwachen. Vorbei sind die Zeiten, wo eine CD in den Rechner geschoben werden musste, um "Dune" zu starten und dann mit dem Computer als Gegner den Wüstenplaneten zu erobern und "Spice" zu ernten. Überall auf dem Land, ob im Münsterland, im Bayerischen Wald oder im Harz, können sich User bald connecten und gegeneinander zum Wettkampf vor dem Monitor antreten - links die Chipstüte und rechts die Cola-Flasche, denn für eine ordentliche Mahlzeit bleibt dann keine Zeit mehr.
Gerade ist der neue Treffpunkt für die Online-Strategen zu Ende gegangen. Die "Games Convention Online" präsentierte in der Leipziger Messe Neuigkeiten zu so bekannten Baller-Spielen wie "World of Warcraft", aber auch historische Piratenspiele oder Science-Fiction-Strategiespiele, bei denen eine zweite Erde gesucht und kolonisiert werden muss. Der Trend geht vom Ballern weg. Fantasiewelten wie Mittelerde mit Elfen und Prinzessinnen sind angesagt.
Die Politik schaut kritisch auf die Online-Szene und gibt sich völlig spaßfrei. Es gab schon Verbotsforderungen, um die 24/7er (Spieler, die rund um die Uhr und sieben Tage die Woche online sind) endlich vom Monitor wegzubringen. Noch kritischer wurde die Situation, als ein neues Online-Spiel bekannt wurde, bei dem mit Raffinesse teure Autos gewaltfrei gestohlen und gewinnbringend verhökert werden mussten. Die Präsentation von "Autoklau 3.0" fiel jedoch aus. Der Anbieter will zunächst eine Spaßbremse nachrüsten.