Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit der 43 Mitgliedsländer soll bei konkreten Projekten liegen: Umweltverschschmutzung, Energieversorgung oder der Umgang mit Naturkatastrophen sind Herausforderungen, die kein Land alleine lösen kann. Zum 1. Jahrestag hat die Kommission die Mittel für die Schwerpunktbereiche für 2009 und 2010 auf 90 Millionen Euro aufgestockt. Wofür wird das Geld verwendet? Wie weit sind die Pojekte schon? Eine Übersicht.
Die Projekte bauen auf die Initiative "Horizont 2020" auf, die die Verschmutzung des Mittelmeeres bis 2020 reduzieren soll. Besonders die Verunreinigungen durch kommunale Abfälle, Abwässer und Industrieemissionen sollen verringert werden. Dafür stehen insgesamt 22 Millionen Euro zur Verfügung. Innerhalb der Europäischen Nachbarschaftspolitik können die südlichen und östlichen Anrainer Hilfen beantragen.
Meeresautobahnen sind vielbefahrene Seeverbindungen zwischen verschienenen Ländern. Im Mittelmeerraum soll ein leistungsfähiges Verkehrsnetz aus Eisenbahn und Schiffahrt entstehen, das eine Alternative zum Straßenverkehr bildet. Ein aktueller Schwerpunkt: die Anbindung von Eisenbahnstrecken an Seehäfen. Für diesen Bereich gibt 7,5 Millionen Euro.
Weil die Region rund um das Mittelmeer Naturkatastrophen wie Waldbränden, Überschwemmungen und Erdbeben ausgesetzt ist und die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommt, soll der Zivilschutz in den Anrainerstaaten enger vernetzt werden. Italien leitet die Arbeitsgruppe, an der auch Ägypten, Frankreich, die Balkanstaaten, die Türkei und die Vereinten Nationen teilnehmen. Dafür werden 5 Millionen Euro eingesetzt.
Ein Programm der Europäischen Investitionsbank (FEMIP) stellt Unternehmen im Mittelmeerraum Darlehen und Risikokapital zu günstigen Konditionen zur Verfügung (32 Millionen Euro). Damit werden unter anderem Aktivitäten in den Bereichen Umweltschutz und erneuerbare Energien gefördert. Auch das "Invest in Med"-Projekt (9 Millionen Euro) soll Investitionen anregen. Insgesamt sind das 41 Millionen Euro
An der Euro-Mediterranen Universität im slowenischen Küstenstädtchen Portorož können Studenten einen Abschluss in "Energie und nachhaltige Entwicklung" oder einen "Euromediterranen Master in Kultur und Tourismus" erwerben. Mithilfe der EU-Unterstützung sollen auch Studenten aus Nicht-EU-Staaten die Kurse besuchen können. Dafür gibt es eine Million Euro.
Insgesamt 5 Millionen Euro stehen zur Verfügung, unter anderem für Machbarkeitsstudien für ein Solarkraftwerk in Tunesien und einen Windenergiepark im Golf von El Zayt in Ägypten (jeweils 1 Million Euro). Das Desertec-Projekt wird von der EU zur Zeit finanziell nicht gefördert.