"Depeschen von der Klimafront" - der Untertitel von Elizabeth Kolberts Buch erinnert stark an Kriegsberichterstattung. Und der Titel "Vor uns die Sintflut" lässt erahnen, dass es nach Ansicht der Autorin nicht gut steht in diesem Krieg. Doch zunächst geht es der Journalistin vor allem um eins: "so eindringlich wie möglich zu verdeutlichen, dass die globale Erwärmung eine Tatsache ist". Um so erfreulicher ist es, dass Kolberts Buch trotz des erklärten Ziels weitestgehend frei bleibt von missionarischem Eifer.
Die Reporterin des Magazins "The New Yorker", sie betreut die Ressorts Politik und Ökologie, hat jene Orte besucht, an denen sich die Folgen des Klimawandels bereits beobachten lassen - von Alaska bis zu den Niederlanden - und sprach mit Klimaforschern, Gletscherbeobachtern und Politikern. Die zehn Kapitel erzählen in sich geschlossene Geschichten, die sich unabhängig voneinander lesen und verstehen lassen. Zusammengefasst ergeben sie das Bild einer Zivilisation, die "sehenden Auges ihre Selbstvernichtung betreibt", wie Kolbert resigniert bemerkt.
Vor uns die Sinnflut. Depeschen von der Klimafront.
Berlin Verlag, Berlin 2007; 222 S., 8,90 ¤