Barrierefreies Reisen zu ermöglichen ist ein Ziel, das der Tourismusausschuss seit vielen Jahren erfolgt. Trotz mancher Erfolge bleibt noch vieles zu tun, so das Fazit einer Anhörung des Ausschusses am 7. November.
Sandra Warden vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband bedauerte, dass die im Jahr 2005 mit Behindertenverbänden getroffene Vereinbarung über Standards für Barrierefreiheit in Hotels und Gaststätten nur schleppend umgesetzt werde. Auf Zwang zu setzen, würde jedoch bei den Anbietern nur zu einer Blockadehaltung führen. Barrierefreie Angebote seien ein wachsendes Marktsegment, das gestärkt und kommuniziert werden müsse.
Barrierefreiheit herzustellen kann teuer sein. Ernst Birnmeyer vom Landwirtschaftsamt im bayerischen Weißenburg schlug daher eine Anschubfinanzierung vor. Die Kriterien sollten dabei nicht zu hoch angesetzt werden. Auch Carmen Hildebrandt von der Tourismus GmbH Erfurt nannte manche Forderung der Behindertenverbände wie die, dass Behinderte allein reisen können müssten, "überzogen". Natalie Goern vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen sagte, barrierefreies Reisen sei nach wie vor ein Nischenprodukt. Viele Unternehmen könnten nicht investieren, weil sie am Existenzminimum arbeiteten.
Bundesweite Transparenz über das barrierefreie Angebot für Reisende herzustellen, hielt Erwin Pfeiffer vom ADAC für notwendig. Jan Lembach vom Verein "Naturpark Nordeifel" sagte, jede Tourismusregion benötige eine kompetente Beratungsstelle für Barrierefreiheit. Johann Kreiter von der Nationalen Koordinationsstelle "Tourismus für alle" plädierte für eine bessere Kommunikation zwischen den Verbänden.