Ob nun Tank leer oder Totalschaden - die Karre fährt nicht. Gemeint sind die Verhandlungen zur Kopenhagener Klimakonferenz im Dezember. Ins Stottern kam der Klimaschutz-Motor jüngst beim EU-Umweltministertreffen. Osteuropäische Staaten blockierten eine Einigung über EU-Hilfen für Klimaschutz-Maßnahmen in Entwicklungsländern.
Ein Klimaschutz-Abkommen ohne gesicherte Finanzierung wäre wie ein Motor ohne Benzin, empörte sich Noch-Umweltminister Sigmar Gabriel. Die Tankstellenwärter müssten "noch ein bisschen aufgefordert werden, den Sprit zur Verfügung zu stellen", sagte er Richtung Finanzminister. Laut EU-Kommission benötigen die Entwicklungsländer bis 2020 etwa 100 Milliarden Euro im Jahr; davon soll die EU bis zu 15 Milliarden zuschießen. Nun zofft sie sich über die Verteilung.
Die Osteuropäer wollen allein die Wirtschaftskraft der einzelnen Mitglieder zugrunde legen - ein schlechtes Signal. Drängen Schwellenländer wie China auf den gleichen Verteilungsschlüssel, bleiben ihre Emissionen unberücksichtigt. Wird indes der CO2-Ausstoß pro Kopf zugrunde gelegt, müsste sich auch China als größter Treibhausgas-Emittent der Verantwortung stellen.
Bekommt der EU-Gipfel in Brüssel die Karre jetzt nicht flott, steht es schlecht um die Kopenhagen-Konferenz - zumal auch von US-Präsident Barack Obama wenig Tempo zu erwarten ist: Der US-Senat blockiert sein Klimaschutz-Gesetz. Post-Kioto droht in der Tat ein Totalschaden.