Ethik richtet sich an das Gewissen, Politik an die Vernunft - heißt es. Trotzdem: Politik kommt nicht ohne Ethik aus. Politische Entscheidungen brauchen einen Kompass, ein Gerüst und Leitlinien, nach denen sie sich richten. Ethik soll die Richtschnur für das Gute sein. Dabei lässt sich wahrlich darüber streiten, was gut ist. Die einen sehen die Gewinnung von embryonalen Stammzellen als ethischen Forschungsauftrag zur Krankheitsbekämpfung, die anderen lehnen die Tötung von Embryonen ethisch ab.
Politik muss einzelne Interessen auf ihre Vereinbarkeit mit grundlegenden Werten prüfen. Die Ethik des politischen Handelns setzt auf Tugenden wie die Gewissensfreiheit und Würde des Menschen. Ethik setzt menschlichem Handeln auch Grenzen. Nein zum menschlichen Klonen zu sagen, ist einfach, wenn es technisch unmöglich ist. Nach erfolgreicher Durchführung aber muss ethische Überzeugung der Kraft der Verlockung standhalten. Fortschritt ist nicht per se gut oder schlecht. Ich glaube aber, dass es Dinge gibt, die wir um keines Vorteiles willen tun dürfen. Tabus sind keine Relikte vormoderner Gesellschaften, sondern das Ergebnis eines aufgeklärten Denkens und Handelns."
Die Autorin ist Beauftragte für Verbraucherschutz der CDU/CSU-Fraktion.