Integrationskurse für Ausländer und Spätaussiedler sollen künftig mit einem obligatorischen Abschlusstest beendet werden. Einig in dieser Forderung waren sich am 28. Februar in der Sitzung des Innenausschusses die Fraktionen des Bundestags, der Präsident des Bundesamtes für Integration und Flüchtlinge, Albert Schmid, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer und die Gutachter der Firma Ramboll, die im Auftrag des Innenministeriums die Zuwanderungskurse evaluiert hatten und ihre Ergebnisse im Ausschuss präsentierten.
Nach der Studie der Firma Ramboll haben bis Ende 2006 250.000 Teilnehmer an insgesamt 16.850 Kurse teilgenommen. Verbesserungswürdig sei dabei das erreichte Sprachniveau: Bisher hätten nur etwa 46 Prozent der Teilnehmer das angestrebte Sprachniveau erreicht. Albert Schmid teilte die Kritikpunkte zu großen Teilen. Er verwies nachdrücklich darauf, dass sich auch die Qualifizierung der Lehrkräfte verbessern müsse: Bislang verfügten nur 38 Prozent von ihnen über die nötige Qualifikation.
Maria Böhmer warb darum, die weiblichen Kursteilnehmer besonders anzusprechen, da sie innerhalb ihrer Familie "Schlüsselrollen" einnähmen. Nötig sei dabei ein verbessertes Betreuungsangebot für Kinder, um den Frauen die Kursteilnahme zu ermöglichen. Denkbar sei auch eine Verkleinerung der Gruppen in den Kursen.