"Angst ist eine treibende Kraft der Weltpolitik geworden." Barbara Lochbihler charakterisierte mit diesem Satz anlässlich der Vorstellung des "Jahresberichtes 2007" von amnesty international (ai) Ende Mai dieses Jahres ein Grundproblem der aktuellen Menschenrechtssituation. Auf der einen Seite, so führte die Generalsekretärin von ai-Deutschland an, hätten viele Menschen berechtigte Furcht vor Anschlägen, auf der anderen Seite nutzten Regierungen diese Angst vor Terrorismus, um Freiheitsrechte weltweit zugunsten einer verengten Sicherheitspolitik einzuschränken.
153 Ländern hat die Menschenrechtsorganisation in ihrem neuen Jahresbericht unter die Lupe genommen. Ganz oben auf der Liste der Sorgenkinder steht der Sudan. In fast jeder Region des afrikanischen Staates sei es im Jahr 2006 zu Vertreibungen, Folter und Hinrichtungen gekommen. Ebenfalls in der Kritik steht China. Die Repressalien gegen Dissidenten und Glaubensgemeinschaften hätten zugenommen, mehrer Tausend Todesurteile seien verhängt worden und Hunderttausende Menschen seien in Umerziehungslagern interniert.
Jahresbericht 2007.
S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2007; 512 S., 14,90 ¤