WELTRAUMBEHÖRDEN
Die größten Agenturen im Überblick
(National Aeronautics and Space Administration) Die US-Raumfahrtbehörde wurde 1958 gegründet. Im Rahmen des zivilen Apollo-Programms betrat Neil Armstrong 1969 als erster Mensch den Mond. Neben Flügen zu Mond, Mars und Jupiter brachte die US-Raumfahrtbehörde auch Navigationssatelliten ins All - das ursprünglich militärisch dienende System GPS wird heute auch zivil genutzt. Die NASA beteiligt sich an der internationalen Raumstation ISS und plant bis 2024 eine ständig bemannte Basis auf dem Mond einzurichten.
Die Behörde hat rund 17.000 Mitarbeiter und unterhält unter anderem das Kennedy Space Center in Cape Canaveral/Florida. Von hier aus starten viele der Trägerraketen. Das Budget für 2008 liegt nach Angaben der NASA bei rund 17,3 Milliarden US-Dollar.
(European Space Agency) Die Europäische Weltraumorganisation wurde 1975 gegründet und hat ihren Sitz in Paris. 17 Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, beteiligen sich an der Weltraumorganisation, projektweise arbeiten auch Ungarn und Kanada mit. Das geschätzte Budget für 2006 lag bei 2,9 Milliarden Euro, im selben Jahr beschäftigte die ESA rund 1.900 Mitarbeiter. Bedeutende Projekte sind Raumtransporte mit den Ariane-Raketen, der Aufbau des Satelliten gestützten Navigationssystems Galileo, die Erforschung der Umwelt und die Beteiligung am Ausbau der internationalen Raumstation ISS.
Das Europäische Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt überwacht Satelliten wie den Mars-Express. Für 2013 plant die ESA eine Expedition mit einem ferngesteuerten Roboter zum Mars. Der wichtigste europäische Weltraumbahnhof liegt in Französisch-Guayana.
Die russische Weltraumorganisation hat ihren Sitz bei Moskau im Sternenstädtchen. Sie wurde 1992 als Nachfolgeorganisation der sowjetischen RKA gegründet und übernahm von ihr auch den Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur. 1957 schossen die Russen mit "Sputnik" den ersten künstlichen Satelliten ins All, ein Jahr später das erste Lebewesen, die Hündin Laika. 1961 umrundete Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch die Erde.
Von 1986 bis 2001 besaß Russland die bemannte Raumstation Mir, mittlerweile wurde sie durch die ISS ersetzt, an der sich Roskosmos ebenfalls beteiligt. Mit den Sojus-Raketen werden die wechselnden ISS-Besatzungen transportiert. Im Jahre 2015 planen die Russen, wieder zum Mond zu fliegen. Das Budget vom Roskosmos lag in den Jahren 2006 und 2007 angeblich bei unter 1 Milliarde US-Dollar.
(China National Space Administration) Die Geschichte der chinesischen Raumfahrt ist noch relativ jung. Die CNSA wurde 1993 gegründet. 2003 flog Yang Liwei als erster Taikonaut für China ins Weltall. Er startete vom Weltraumbahnhof Juiquan am Rande der Wüste Gobi. Für das Jahr 2020 ist eine bemannte Mondlandung anvisiert.