Gespräch in Bochum
Am ersten Tag seines Besuchs in Deutschland hat das geistliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, am Donnerstag Bundestagspräsident Norbert Lammert in Bochum getroffen. Beide äußerten sich besorgt über die Lage in Tibet. Lammert sagte: "Ich sehe es als meine Verpflichtung als Präsident eines demokratisch gewählten Parlaments an, die Verwirklichung der Menschenrechte überall zu sichern, gerade auch da, wo sie verweigert werden."
"Pflicht auf Menschenrechte hin zu wirken"
Es gehe beim Konflikt der Tibeter mit der chinesischen Führung nicht um Sonderrechte oder Unabhängigkeit, sondern um Menschenrechte, so Lammert. "Gerade wir Deutschen haben die Pflicht auf die Verwirklichung der Menschenrechte hin zu wirken, da auch wir unsere Freiheiten aufgrund internationalen Eingreifens zurück gewonnen haben." Vor zwei Monaten hatte es in Tibet gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen tibetischen Mönchen und chinesischen Sicherheitskräften gegeben. China war bereits 1950 in Tibet einmarschiert und hatte es zur Verwaltungseinheit der Volksrepublik erklärt.
Weitere Gespräche
Zu dem Stand der derzeitigen tibetisch-chinesischen Gespräche sagte der Bundestagspräsident: "Der Test der Ernsthaftigkeiten der Gespräche wird sein, ob es darüber hinaus zur Vereinbarung einer künftigen Serie von Gesprächen kommen wird."
Der Dalai Lama wird bei seinem fünftägigen Besuch in Deutschland unter anderem in Mönchengladbach, Nürnberg und Berlin Station machen.