Feierstunde zum Parlamentarischen Rat erinnert an Anfänge des Grundgesetzes vor 60 Jahren
Das Grundgesetz ist die freiheitlichste Verfassung, die Deutschland in seiner Geschichte je hatte", sagte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert am Samstag in der Feierstunde des Bundestages anlässlich der Konstituierung des Parlamentarischen Rates vor 60 Jahren. Er würdigte im Bonner Museum Alexander Koenig die 61 Männer und vier Frauen, die damals mit dem Grundgesetz "die nachhaltige Grundlage einer gefestigten Demokratie in Einheit und Freiheit" schufen.
Das ursprünglich als Provisorium eingerichtete Grundgesetz sei heute die unangefochtene Grundlage der politischen Verfassung unseres Landes, so Lammert. Es sei Ausdruck des Wunsches nach einer selbstbewussten und abwehrbereiten Demokratie. Hier sei "konkret formuliert, was in der Allgemeinheit manchmal bestritten wird: die freiheitlich-demokratische Leitkultur".
Der deutsch-französische Publizist Dr. Alfred Grosser erinnerte in seiner Rede daran, dass mit dem Grundgesetz "die Bundesrepublik auf die Freiheit aufgebaut wurde, die DDR nicht". Er mahnte jedoch, dass noch längst nicht alle Werte des Grundgesetzes verwirklicht seien, auf die es sich berufe.
Im Anschluss diskutierte der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes Dr. Hans-Jürgen Papier mit den ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Dr. Ernst Benda und dem ehemaligen Vizepräsidenten des Gerichtes, D. Ernst Gottfried Mahrenholz, in einer Podiumsdiskussion über den „Parlamentarischen Rat und die Verfassungsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland bis heute“. Die Diskussion leitete der Publizist Robert Leicht. Das Schlusswort sprach der Vizepräsident des Bundesrates, Peter Müller.