Sachverständige im Tourismusausschuss aber grundsätzlich zufrieden
Experten haben während einer Anhörung des Tourismusausschusses am Mittwoch, 27. Mai 2009, die tourismuspolitischen Leitlinien der Bundesregierung grundsätzlich begrüßt. Einige Vertreter mahnten einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr sowie ein flexibleres Arbeitsrecht als notwendige Verbesserungen an.
„Die mittelständischen Unternehmen, zu denen das
Gastgewerbe gehört, dürfen in der Wirtschaftskrise nicht
im Regen stehen gelassen werden“, sagte Ernst
Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und
Gaststättenverbandes (Dehoga). Das Gastgewerbe werde hart
getroffen, nicht nur den großen Firmen müsse geholfen
werden.
Er vermisste in den Leitlinien ( 16/11594) Vorgaben, wie beispielsweise mit den Problemfeldern "Fehlende Auszubildende" und "mangelnde Ausbildungsreife" umgegangen werden könnte. Prof. Dr. Mathias Feige vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr machte auf die angespannte Lage des Arbeitsmarktes insbesondere in Ostdeutschland aufmerksam.
Dass viele junge Menschen in den Westen abwanderten, treffe die
Tourismusbranche hart. Michael Gehrmann,
Bundesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland, kritisierte, die
Leitlinien seien „sehr allgemein gehalten“. Wichtig sei
vor allem, Barrieren abzubauen. Ein gut ausgebautes
öffentliches Verkehrsnetz erleichtere die Reise für
Senioren und Familien, dazu trage es zum Klimaschutz bei.
Auch Johann Kreiter, Vorsitzender der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle, mahnte an, für Barrierefreiheit „muss noch einiges getan werden“. Im Internet gebe es wenig Angebote für Behinderte, das Verkehrsnetz sei nicht ausreichend und Personal in Urlaubsorten, das die Menschen unterstützen könne, sei nicht immer vorhanden.
Axel Welge vom Deutschen Städtetag betonte,
neben einer guten Infrastruktur sei für Städte auch eine
gesunde Lebensqualität wichtig. Lärmschutz und
Schadstoffreduzierung machten die Städte für Touristen
attraktiver.
Liste der geladenen Sachverständigen