Der Bundeswahlausschuss hat in seiner ersten Sitzung zur Vorbereitung der Bundestagswahl 2009 am Freitag, 17. Juli 2009, 21 kleinere politische Vereinigungen nach den Maßgaben des Bundeswahlgesetzes und des Parteiengesetzes als Partei anerkannt. 30 Vereinigungen, die ebenfalls die Zulassung beantragt hatten, verwehrte der Wahlausschuss die Anerkennung als Partei. Die im Bundestag und in Landtagen in Fraktionsstärke vertretenen Parteien CDU, CSU, SPD, FDP, Linkspartei, Bündnis 90/Die Grünen, NPD und DVU müssen sich dieser Überprüfung nicht unterziehen, um zur Bundestagswahl am 27. September zugelassen zu werden.
Neben der frist- und formgerechten Einsendung eines so genannten
Beteiligungsantrags beim Bundeswahlleiter sind für die
Anerkennung einer Partei der Organisationsgrad der Vereinigung, die
Mitgliederzahl und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit
maßgeblich. So müssen die Vereinigungen nachweisen, dass
sie über einen Bundesverband und über Landesverbände
verfüge. Sie müssen zudem öffentlich deutlich
machen, dass sie an der politischen Willensbildung in Deutschland
mitwirken wollen.
Als Partei anerkannt wurden in der gut vierstündigen Sitzung unter anderem die Piratenpartei, die Bayernpartei, die Partei Bibeltreuer Christen, die Ökologisch-Demokratische Partei, die Deutsche Kommunistische Partei, die Rentnerinnen und Rentner Partei, die Freien Wähler Deutschlands und die Freie Union. Die Anerkennung als Partei bedeutet allerdings nicht die Zulassung einzelner Landes- oder Kreiswahlvorschläge. Über diese entscheiden die zuständigen Landes- und Kreiswahlausschüsse am 31. Juli dieses Jahres.
Mehreren Spaßparteien wie der Anarchistischen Pogo-Partei,
der Raucherpartei, der Bergpartei oder der von der
Satirezeitschrift Titanic initiierten „Die Partei“
verwehrte der Bundeswahllausschuss die Anerkennung, da sie zu
wenige Mitglieder, keine Struktur oder keinen ernsthaften Willen
zur Beteiligung am politischen Prozess nachweisen konnten.
Neben dem Bundeswahlleiter Roderich Egeler, der dieses Amt in seiner Funktion als Präsident des Statistischen Bundesamtes innehat, gehören dem Bundeswahlausschuss Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien an. Der Bundeswahlausschuss hatte über die Anträge von 52 Vereinigungen zu entscheiden. In einem Fall, der Pogo-Partei, erübrigte sich eine Entscheidung, da sich diese Vereinigung inzwischen aufgelöst hat.
Im Einzelnen hat der Bundeswahllausschuss folgende Parteien und
politischen Vereinigungen als Parteien anerkannt oder nicht
anerkannt:
DIE FREIHEITLICHEN |
die Freiheitlichen |
nicht anerkannt |
---|---|---|
BPD |
Bürger Partei Deutschland |
nicht anerkannt |
FAMILIE |
Familien-Partei Deutschlands |
anerkannt |
DIE VIOLETTEN |
Die Violetten; für spirituelle Politik |
anerkannt |
CM |
CHRISTLICHE MITTE - für ein Deutschland nach GOTTES Geboten |
anerkannt |
PBC |
Partei Bibeltreuer Christen |
anerkannt |
APPD |
Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands |
nicht anerkannt |
BP |
Bayernpartei |
anerkannt |
PIRATEN |
Piratenpartei Deutschland |
anerkannt |
HUMANWIRTSCHAFT |
HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI |
nicht anerkannt |
PASS |
Partei der Arbeitswilligen und Sozial Schwachen – Antidiskriminierungsverband |
nicht anerkannt |
HEIDE |
Heimat Deutschland |
nicht anerkannt |
Die PARTEI |
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Eliten |
nicht anerkannt |
ödp |
Ökologisch-Demokratische Parteianerkannt |
anerkannt |
PSG |
Partei für Soziale Gleichheit, Sektion der Vierten Internationale |
anerkannt |
DIE GRAUEN |
DIE GRAUEN – Generationspartei |
nicht anerkannt |
ÜPD |
"ÜberPartei" Deutschlands |
nicht anerkannt |
Volksabstimmung |
Ab jetzt... Bündnis für Deutschland, für Demokratie durch Volksabstimmung |
anerkannt |
DKP |
Deutsche Kommunistische Partei |
anerkannt |
Pi |
Partei-Interim |
nicht anerkannt |
RENTNER |
Rentner-Partei-Deutschland |
anerkannt |
DIE FREIEN |
Deutschlands FREIE WÄHLER |
nicht anerkannt |
Die Tierschutzpartei |
Mensch Umwelt Tierschutz |
anerkannt |
RRP |
Rentnerinnen und Rentner Partei |
anerkannt |
REP |
DIE REPUBLIKANER |
anerkannt |
DD |
DEMOKRATIE-DD-DEUTSCHLAND |
nicht anerkannt |
ADM |
Allianz der Mitte |
anerkannt |
AVR |
Auch wir sind das Volk: Die Rentner |
nicht anerkannt |
BüSo |
Bürgerrechtsbewegung Solidarität |
anerkannt |
D-BÜ |
Demokratische Bürgerbewegung! |
nicht anerkannt |
BDG |
Bündnis der Generationen |
nicht anerkannt |
ESBAP |
Europäische Soziale Bürger Arbeiter Partei |
nicht anerkannt |
FWD |
Freie Wähler Deutschland |
anerkannt |
ZENTRUM |
Deutsche Zentrumspartei – Älteste Partei Deutschlands gegründet 1870 |
anerkannt |
BPA |
BPA-Die Bürgerpartei für "ALLE"; damit wir "ALLE" etwas bewegen! In Politik und Wirtschaft. |
nicht anerkannt |
GFP |
Global Future Party |
nicht anerkannt |
FW |
Freie Wähler Niedersachsen - Bürgerinitiativen, Bürgerlisten und unabhängige Wählergemeinschaften |
nicht anerkannt |
DVD |
Demokratische Volkspartei Deutschlands |
anerkannt |
MLPD |
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands |
anerkannt |
SAG |
SOZIALE ALTERNATIVE FÜR GERECHTIGKEIT |
nicht anerkannt |
FBU |
FREIE BÜRGER UNION |
nicht anerkannt |
POP |
POGO-PARTEI |
hat sich aufgelöst |
TP |
Tempelhof-Partei - Direkte Demokratie findet jetzt statt! |
nicht anerkannt |
PRSG |
Partei für Recht und Soziale Gerechtigkeit |
nicht anerkannt |
FREIE UNION |
Freie Union |
anerkannt |
FWG |
Die Freie FREIE WÄHLER GEMEINSCHAFT |
nicht anerkannt |
RAUCHERPARTEI |
Raucherpartei Deutschland |
nicht anerkannt |
CDXL |
Center Demokraten; Wir sind das Volk - Wir stehn im Mittelpunkt |
nicht anerkannt |
D.D.B.P. |
Deutsche Demokratische Bürger Partei |
nicht anerkannt |
ULPD |
Unabhängige Liberale Partei Deutschland |
nicht anerkannt |
B |
die Bergpartei |
nicht anerkannt |
A-S-D-U |
Alternative Soziale Demokratische Union |
nicht anerkannt |
Wahlvorschläge müssen bis zum 23. Juli 2009, 18 Uhr, eingereicht werden, und zwar als Landeslisten bei den zuständigen Landeswahlleitern oder als Kreiswahlvorschläge bei den zuständigen Kreiswahlleitern. Über deren Zulassung entscheiden die Landes- oder Kreiswahlausschüsse am 31. Juli 2009.
Erst am Donnerstag, 6. August 2009, wird der Bundeswahlausschuss
über eventuelle Beschwerden gegen die Zurückweisung oder
Zulassung von Landeslisten durch Landeswahlausschüsse
entscheiden.