Berlin: (hib/ELR) Die Zahl der
meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist im Jahr 2003 gesunken.
Gleichzeitig sind weniger Berufskrankheiten gemeldet worden, wie
die Bundesregierung in ihrem Bericht über den Stand von
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall-
und Berufskrankheitengeschehen 2003 (
15/4620) mitteilt. Sie verweist auf die
Präventionsanstrengungen der Betriebe sowie auf den
strukturellen Wandel in der Arbeitswelt. Die Bundesregierung stellt
einen Zusammenhang zwischen den veränderten
Qualitätsanforderungen an die Beschäftigten und neuen
Gesundheitsrisiken fest. Danach seien gesundheitliche Gefahren
immer mehr Resultat physischer und psychischer Fehlbelastung. In
dem Bericht wird insbesondere auf die gesundheitlichen
Beeinträchtigungen in Berufen der Kranken- und Altenpflege
hingewiesen, in denen mehr als eine Million Menschen
beschäftigt seien. Fehlbelastungen solcher Art seien jedoch in
der gesamten Wirtschaft verbreitet und verursachten
Gesundheitsstörungen, die hohe volkswirtschaftliche Kosten
bedeuteten. Aus dem Zusammenwirken neuer beruflicher
Gesundheitsrisiken und externer Belastungen lasse sich auch ein
erheblicher Teil der Ursachen für die großen
Volkskrankheiten erklären.Besondere Anforderungen an die
Qualität der Arbeitsbedingungen und an den Gesundheitsschutz
am Arbeitsplatz ergeben sich laut Bericht aus der demographischen
Entwicklung. Anhand der Arbeitsunfähigkeitsstatistik lasse
sich erkennen, dass mit zunehmendem Alter unter den
Beschäftigten die Zahl der Fehltage je Krankheitsfall steige,
nicht aber der Krankenstand. Als Ursache hierfür nennt die
Regierung Defizite in der Arbeitsgestaltung mit langjähriger
Fehlbelastung. Die Bundesregierung betont die Notwendigkeit,
frühzeitig in gute Arbeitsbedingungen und in die
Förderung der Gesundheit zu investieren, um Gesundheit und
Leistungsfähigkeit der Beschäftigten bis zum gesetzlichen
Rentenalter zu erhalten.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
Bernadette Schweda, Sabrina Sperlich, Siegfried F. Wolf