Berlin: (hib/ELR) Die Bundesregierung
hält eine Förderung der Forschung und Entwicklung von
Elektroenergieübertragungsanlagen nicht für erforderlich.
Dies habe ein intensiver Meinungsaustausch mit Wirtschaft und
Wissenschaft ergeben, heißt es in ihrer Antwort (
15/4807) auf eine Kleine Anfrage der FDP (
15/4573) zu den Chancen für die
Einführung neuer energieeffizienter Technologien. Die FDP
hatte es befürwortet, neue Technologien zu nutzen, um ganz
Deutschland mit dem auf See gewonnenen elektrischen Strom aus
Windkraftanlagen zu versorgen. Um dies umzusetzen, müsse das
Stromübertragungsnetz erweitert werden. Dabei sprachen sich
die Liberalen für innovative, verlustarme
Übertragungstechnologien aus. Anstelle von
Hochspannungsfreileitungen und Erdkabeln könne man
gasisolierte Leitungssysteme einsetzen, die bereits erfolgreich
getestet worden seien.Die Regierung verweist auf Ergebnisse einer
jüngst vorgelegten Studie der Deutschen Energie-Agentur
(dena), die eine Reihe von Maßnahmen zur Verstärkung und
zum Ausbau der Übertragungsnetze vorschlägt. Allerdings
seien für die konkreten technischen Lösungen die
jeweiligen Netzbetreiber verantwortlich, die Regierung selbst habe
auf diesem Gebiet keine Einflussmöglichkeiten. Forschung und
Entwicklung im Bereich der Elektroenergieübertragung sind
Aufgabe der Wirtschaft, heißt es in der Regierungsantwort.
Gasisolierte Leitungssysteme seien zwar praktisch erprobt, es gebe
aber derzeit kein öffentliches Interesse, diese Technologie zu
fördern. Die Regierung hat eigenen Angaben zufolge noch nicht
entschieden, ob sie für von ihr angekündigte fünfte
Energieforschungsprogramm Mittel für die
Energieübertragungsanlagen bereitstellen wird.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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