Gespaltenes Bild zur technologischen Leistungsfähigkeit
Deutschlands
Bildung und Forschung/Unterrichtung -
10.05.2005
Berlin: (hib/MMÜ) Für den
Technologiestandort Deutschland ergibt sich laut einer
Unterrichtung durch die Bundesregierung (
15/5300) ein gespaltenes Bild. Einerseits seien
Innovationen stark in der deutschen Wirtschaft verankert und
könnten insbesondere von Klein- und Mittelunternehmen rasch in
Beschäftigung umgesetzt werden. Aufgrund einer steigenden
Innovatorenquote sei die Bundesrepublik im Export nach wie vor auf
einem hohen Niveau wettbewerbsfähig. Ebenso lägen laut
Unterrichtung die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit
2,5 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt "hoch und stabil".
Andererseits hätten diese Faktoren die Binnenwirtschaft noch
nicht beleben können. Verhaltene Absatz- und
Wachstumsaussichten würden zudem die Investitionsausgaben
für Innovationen stagnieren lassen. Die Kosten für die
Entwicklung neuer Technologien seien im Vergleich zu Mittel- und
Osteuropa noch zu hoch, wodurch zu wenig neue forschungsintensive
Unternehmen gegründet würden. Außerdem entschieden
sich zu wenig junge Menschen für ein natur- bzw.
ingenieurwissenschaftliches Studium, heißt es in dem Bericht.
Ein bevorstehender Fachkräftemangel sei deshalb absehbar.Der
Bericht empfiehlt das "stark auf dem Automobil beruhende
Innovationsspektrum" zu erweitern. Forschung und Entwicklung
sollten auf breiter Grundlage stattfinden und Sektoren wie die
Biotechnologie, die Pharmazie und die Medientechnik mit
einbeziehen. Zusätzlich müssten den Unternehmen durch
verbesserte Eigenfinanzierungsmöglichkeiten,
Kapitalbeteiligungen und Innovationskredite sowie durch Abbau von
gesetzlichen Regulierungen und Verringerung des
Verwaltungsaufwandes Innovationshemmnisse genommen werden.
Weiterhin sollte bereits bei Kindern und Jugendlichen das
Technikinteresse geweckt werden. Hierbei seien Schüler aus
bildungsfernen Schichten verbessert zu fördern. Um einen
Anreiz für die Aufnahme eines natur- bzw.
ingenieurwissenschaftlichen Studiums zu schaffen, könnten
diese Studiengänge mit staatlich subventionierten niedrigeren
Gebührensätzen belegt werden.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
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