Noch keine Einigkeit über Reformvorschläge zur
UN-Menschenrechtsarbeit
Ausschuss für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe/Ausschuss für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe - 11.05.2005
Berlin: (hib/BOB) Es gibt noch keine
Einigkeit über die vom Generalsekretär der Vereinten
Nationen (UN), Kofi Annan, vorgeschlagene Reform der
Menschenrechtsarbeit. Dies betonte Tom Koenigs (Bündnis 90/Die
Grünen), Beauftragter der Bundesregierung für
Menschenrechte und humanitäre Hilfe, am Mittwochnachmittag im
Fachausschuss. Es herrsche aber Einigkeit bei allen Beteiligten
über eine Stärkung des Amtes des
Menschenrechts-Hochkommissars, das derzeit die Kanadierin Louise
Arbour innehat. Die Europäische Union (EU) bezeichnete Koenigs
als "Speerspitze des Menschenrechtsschutzes" innerhalb der
Kommission. Der Beauftragte regte an darüber nachzudenken, ob
nicht im Rahmen der Millenniums-Initiative der UN mehr Gelder in
die Menschenrechtsarbeit fließen könnten.Der Leiter
einer dreiköpfigen Abgeordneten-Delegation, Rainer Funke
(FDP), die die 61. Sitzung der Menschenrechts-Kommission (MRK) der
Vereinten Nationen in Genf besucht hatte, wies auf die Tatsache
hin, dass Deutschland als einziges Land weltweit mit einer aktiven
Beteiligung von Parlamentariern an der nationalen Delegation zur
MRK ein wichtiges Zeichen für den weltweiten
Menschenrechtsschutz setzt. Die MRK ist nach Funkes Ansicht nur
deshalb weniger kontrovers als in den Vorjahren verlaufen, weil
strittige Länderresolutionen diesmal offensichtlich von
vornherein ausgespart wurden. Koenigs bestätigte dies:
Länder wie China, Russland und Simbabwe wurden von vornherein
nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Die CDU/CSU warf die Frage auf,
ob die EU richtig agiert habe, indem sie kontroverse Fragen von
vornherein nicht behandelt habe. "Eine Menschenrechtskommission,
die nichts zu Grosny [die Hauptstadt von Tschetschenien] sagt, aber
die Siedlungspolitik Israels verurteilt", sei außer Balance
geraten, so der Sprecher der Union. Die SPD plädierte unter
anderem für ein Gespräch mit dem Sonderberichterstatter
zum Thema Menschenhandel.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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