Berlin: (hib/SUK) Die Bundesregierung
fördert in diesem Jahr Verbundprojekte in der Nanotechnologie
mit rund 134 Millionen Euro - damit hat sich das Fördervolumen
in diesem Bereich seit 1998 vervierfacht. Das teilt die Regierung
in ihrer Antwort (
16/2322) auf eine Kleine Anfrage der
Bündnisgrünen (
16/2150) mit. Die Nanotechnologie sei als
Schlüssel- und Querschnittstechnologie von "hoher Bedeutung
für den Wirtschaftsstandort Deutschland". Für Branchen
wie Automobilbau, Chemie, Pharma, Informationstechnik und Optik
werde die künftige Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte
wesentlich auch von der "Erschließung des Nanokosmos"
abhängen. Die Förderung des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) konzentriere sich auf fünf
Bereiche, in denen "Leitinnovationen" entwickelt worden seien: den
Automobilbau mit der Leitinnovation "NanoMobil", die Chemie mit
"NanoChem", die Halbleitertechnik mit "NanoFab", die Medizin mit
"NanoforLife 1" und die Lichttechnik mit "NanoLux". In diesem Jahr
würden zusätzlich zu den 134 Millionen Euro an
BMBF-Projektmitteln etwa 162 Millionen Euro an institutionellen
Mitteln (gemeinsam mit den Ländern) in die Nanotechnologie
investiert. Damit betrage das Gesamtfördervolumen mehr als 220
Millionen Euro.Weiter heißt es in der Antwort, durch die
Nanotechnologie werde derzeit ein Weltmarkt von etwa 100 Milliarden
Euro beeinflusst. Sie habe schon heute einen "erheblichen Einfluss"
auf für Deutschland wichtige Schlüsselbranchen. In der
Bundesrepublik seien etwa 550 Unternehmen mit der Entwicklung,
Anwendung und dem Vertrieb nanotechnologischer Produkte befasst,
darunter etwa 120 Großunternehmen und 440 kleine und
mittelständische Unternehmen. Rund 55.000 Arbeitsplätze
hingen direkt oder indirekt von nanotechnologischen Produkten ab.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass hier mit einem Zuwachs an
Arbeitsplätzen zu rechnen ist: Für den Zeitraum 2003 bis
2006 hätten knapp die Hälfte der kleinen und
mittelständischen Unternehmen mit einem Mitarbeiterzuwachs von
mehr als 20 Prozent gerechnet, ein Drittel mit mehr als 50 Prozent
und fast 20 Prozent mit einer Verdopplung der
Arbeitsplätze.Auf die Frage der Fraktion, welche Aktionen
veranstaltet worden seien, um die Entwicklung nanotechnologischer
Instrumente zu fördern, gibt die Regierung an, sie sehe es als
vordringliche Aufgabe an, den Zugang zu Ergebnissen aus Forschung
und Entwicklung für kleine und mittlere Unternehmen zu
"optimieren". Die Förderinitiative "NanoChance"
unterstütze die Unternehmen, die auf dem Gebiet der
Nanotechnologie tätig sind. Die Förderung erster Projekte
werde zwischen Oktober und Dezember dieses Jahres beginnen.
Veränderungsbedarf bei bestehenden Normen, Gesetzen und
Verordnungen aufgrund nanotechnolgischer Entwicklungen sehe man
derzeit allerdings nicht. Solle sich dies ändern, werde die
Bundesregierung einen Bericht vorlegen.