Berlin: (hib/MPI) Der Bundestag will den
Weg für eine Aufnahme Bulgariens und Rumäniens zum 1.
Januar 2007 frei machen. Der Europaausschuss stimmte in seiner
Sitzung am Mittwoch einstimmig für einen entsprechenden
Gesetzentwurf der Bundesregierung (
16/2293). Einstimmig fiel auch die Abstimmung
zu einem weiteren Gesetzentwurf der Bundesregierung (
16/2954) aus, der den Zuzug rumänischer
und bulgarischer Arbeitnehmer analog zu den Regelungen der
jüngsten EU-Erweiterungsrunde begrenzt. Beide
Gesetzentwürfe sollen am Donnerstag abschließend im
Plenum beraten werden. Während der Ausschusssitzung setzte
sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) dafür
ein, die Debatte, wann mögliche Sanktionen wegen nicht
ausreichend erfüllter Beitrittskriterien greifen sollen, nicht
zu überspitzen. Der vereinbarte Kontrollprozess mache es
möglich zu reagieren, so der Minister. Eine Entscheidung
über das Inkrafttreten von Schutzklauseln werde erst nach
Vorlage des nächsten Fortschrittsberichts am 31. März
getroffen. Abgeordnete aller Fraktionen betonten, dass sie die
Aufnahme Rumäniens und Bulgariens als 26. und 27. Mitglieder
der Europäischen Union wollten. Die SPD hob hervor, dass etwa
Rumänien auch in kultureller Hinsicht eine enorme Bereicherung
für die Gemeinschaft darstelle. Die FDP-Fraktion unterstrich,
sie habe im Hinblick auf die Fortschrittskontrolle volles Vertrauen
in die EU-Kommission. Union und SPD äußerten sich
besorgt über die Situation in Moldawien, mit der die EU
künftig eine 500 Kilometer lange Grenze teile. Zu
überlegen sei, so die Koalition, wie dem Land nach dem
Handelsembargo durch Russland geholfen werden könne.Der
Ausschuss gratulierte zudem vier Mitgliedern zu ihrer
30-jährigen Bundestagszugehörigkeit. Zu den Jubilaren
zählen der Ausschussvorsitzende Matthias Wissmann (CDU), die
beiden früheren Parlamentarischen Staatssekretäre Eduard
Lintner (CSU) und Lothar Ibrügger (SPD) sowie der
außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Gert
Weisskirchen.