Berlin: (hib/SUK) die Liberalen fordern
die Bundesregierung auf, den Entwurf eines Nationalen
Allokationsplans 2008 bis 2012 "grundlegend" zu überarbeiten.
Zur Begründung heißt es im entsprechenden Antrag der
Fraktion (
16/3051), die Vorlage sei nicht geeignet, die
gesetzten Ziele - etwa anspruchsvolle Klimaschutzziele zu
realisieren, den Einsatz von Klimaschutztechnologien im Ausland zu
fördern oder Modernisierungsinvestitionen im Kraftwerkspark
anzureizen - zu erreichen. Vielmehr weise sie Mängel in
"ökologischer, ökonomischer sowie haushalts- und
finanzpolitischer Hinsicht" auf.Die FDP schlägt unter anderem
vor, die so genannte "Reserve" zur Ausstattung von Neuanlagen mit
Emissionszertifikationen in einem Volumen von mindestens 30
Millionen Tonnen auszustatten. Dies soll im Rahmen des bisherigen
Gesamtemissionsvolumens zu Lasten bestehender
Energieerzeugungsanlagen erfolgen. Keinesfalls, so die Liberalen,
dürfe eine Situation entstehen, in der bei Ausschöpfung
der Reserve eine von der Bundesregierung beauftragte Stelle
Zertifikate am Markt erwerben und diese unentgeltlich an die
betreffenden Anlagenbetreiber ausreichen müsste. Damit
hätte der Staat "zuvor verschenkte Zertifikate
zurückzukaufen", um einen Rechtsanspruch von
Neuanlagenbetreibern auf entgeltfreie Vollausstattung
gewährleisten zu können.Weiter heißt es in dem
Antrag, die Regierung soll dem Parlament eine "fundierte
Schätzung" über die Höhe der aktuellen und
künftigen Mindereinnahmen vorlegen, die den öffentlichen
Haushalten durch einen "Verzicht auf die rechtlich zulässige
anteilige Versteigerung der Emissionszertifikate" entstehen werden.
Sie soll außerdem erklären, wie sich die Schaffung eines
"derartigen neuen Subventionstatbestands" zur allgemeinen Situation
der öffentlichen Haushalte, zu den bevorstehenden
Steuererhöhungen und zu "dem allenthalben bekundeten" Ziel des
Subventionsabbaus verhält.Der bisherige Entwurf eines
Nationalen Allokationsplans führt aus Sicht der FDP zu einer
dauerhaften Festlegung auf einen noch höheren Anteil fossiler
Energieträger. Angesichts der anspruchsvollen Zielsetzungen im
Klimaschutz sei dies "bemerkenswert und kurios". Der geplante
Verzicht der Bundesregierung auf die europarechtlich zumindest
anteilig zulässige Versteigerung von Emissionsrechten in
Höhe von zehn Prozent der Emissionszertifikate sei aus
ökonomischer Perspektive kritikwürdig. Die Regierung
verzichte so auf ein geeignetes Mittel, "ungerechtfertigte Profite"
betreffender Energieunternehmen "zumindest teilweise
abzuschöpfen".