Berlin: (hib/VOM) Deutschland gehört
zu den bedeutenden Forschungsstandorten in der Bionik, stellt das
Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen
Bundestag (TAB) in einer Vorstudie zum Thema "Potenziale und
Anwendungsperspektiven der Bionik" fest. Der Ausschuss für
Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat die
Vorstudie jetzt als Bericht (
16/3774) veröffentlicht. Die Bionik
versucht, "von der Natur" zu lernen, um technische Probleme zu
lösen, schreiben die Wissenschaftler. Nach Darstellung des TAB
ist die deutsche Bionik-Forschung thematisch breit aufgestellt.
Vielfach gehe sie auf die Initiative und das Engagement einzelner
Personen oder Forschungseinrichtungen zurück. Die
Bionik-Forschung reiche aber noch nicht aus, um maßgeblich zu
Innovationen beizutragen. Dies liege daran, dass Lösungsideen
über eine sehr breite Palette von Anwendungsfeldern verstreut
sind. Auch gebe es Hemmnisse wie die vergleichsweise lange
Entwicklungszeiten und eine gewisse Zurückhaltung bei der
Industrie. Dazu gehörten aber auch Konflikte zwischen
Universitäten und der Industrie, eine zwar gestiegene, aber
dennoch nur marginale Forschungsförderung sowie die
"weitgehende Abwesenheit" der Bionik in der schulischen und
universitären Lehre.Damit sich die Bionik als "Ideenpool"
für Innovationen etablieren kann, müssen nach Auffassung
des TAB Strategien entwickelt werden, um die für technische
Problemlösungen relevanten Aspekte herauszufiltern. Aufgrund
der ungeheuren Vielfalt der "natürlichen Problemlösungen"
halten die Autoren eine weitere Systematisierung sowie das
Verfügbarmachen von Funktionsprinzipien aus der Biologie
für sinnvoll. Das Anwendungspotenzial der Bionik schätzen
sie als "enorm breit" ein. Der Bionik wird ein "Marktpotenzial"
bescheinigt, wobei für ein detailliertes Bild
Marktuntersuchungen notwendig wären. Für die Zukunft
werde es darauf ankommen, das Wissen aus der bereits geleisteten
Forschung an die nächste Bionik-Generation weiterzugeben, um
einen technologischen Vorsprung auf Dauer zu halten.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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