Berlin: (hib/MVF) Eine Nachbesserung von
kaufmännischen Kenntnissen sowie die Karriereoption
"Selbstständigkeit" für Akademiker insgesamt attraktiver
gestalten lauten die Schlussfolgerungen des Ausschusses für
Bildung und Forschung aus einem Expertenbericht (
16/4669) des Büros für
Technikfolgenabschätzung (TAB) beim Bundestag. Das TAB
untersuchte dazu 39 Fallstudien und 71 Umfragestichproben im
Bereich der Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, den
so genannten "Spin-offs" (akademische Ausgründungen) in
Deutschland. Mehrheitlich existierten dieses
Unternehmensgründungen im Bereich der Technik, der
Datenverarbeitung und der Dienstleistungen.Von den Spin-offs
verspricht sich der Ausschuss ein schnelleres Wachstum, wichtige
Impulse im Technologietransferprozess und neue Arbeitsplätze.
Die Studie des TAB habe ergeben, dass die
Unternehmensgründungen die in sie gesetzten Hoffnungen nur
teilweise erfüllen konnten. Wirkliche "Stars" seien selten, da
sich die Mehrheit nicht zu großen Einheiten entwickle. Jedoch
sei es durch gezielte Förderung möglich, ihren Anteil
behutsam zu steigern, heißt es in dem Bericht.Ein Umdenken
sei auch in der Finanzierung nötig. Die Studie des TAB
plädiert für mehr Eigenkapital in der
Gründungsfinanzierung und Darlehensförderung, um "das
unternehmerische Engagement und die Selbstverpflichtung der
Gründer zu steigern" und weniger Förderinstrumente. Damit
einhergehend schlagen die Experten eine gründlichere
Prüfung von kaufmännischen Kenntnissen bei der
Existenzgründung vor sowie die Möglichkeit
gründungswilligen Wissenschaftlern erfahrene Kaufleute an die
Seite zu stellen. Auf diese Weise könne auch die
Markttauglichkeit der wissenschaftlich oft viel versprechenden
Produkte besser ausgelotet werden. Zusätzlich müsse
Selbstständigkeit zunehmend auch in der Wissenschaft als
Karriereoption begriffen werden. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis,
dass die persönliche Haltung des Instituts- oder
Lehrstuhlinhabers die Entwicklung gut vorbereiteter
Ausgründungsprojekte maßgeblich beeinflusst. Mit
wachsendem zeitlichem Abstand würde dann ohnehin die Nähe
zur Mutterorganisation geringer.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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