Positive Signale für ein Freiheits- und
Einheitsdenkmal
Ausschuss für Kultur und Medien -
10.05.2007
Berlin: (hib/AW) Überwiegend positiv
bewerten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Medien
die Errichtung eines Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin. Der
Berliner Theologe Professor Richard Schröder stellte auf
Einladung des Ausschusses die Initiative für ein
entsprechendes Denkmal am gestrigen Mittwoch vor. Das Denkmal soll
an die friedliche Revolution von 1989 in der DDR und der
Wiedervereinigung erinnern. "Ein Volk kann nicht nur aus seinem
Versagen Orientierung gewinnen", begründete Schröder die
Initiative für das Denkmal. Mit diesem Satz verdeutlichte
Schröder, dass in Deutschland zwar völlig zu Recht "an
die dunklen Seiten" der NS- und die Stasi-Diktatur erinnert werde,
aber eben nicht an die glücklichen Momente der deutschen
Geschichte. "Wir brauchen ein Denkmal für die Einheit in
Freiheit - aus zwei Gründen: zur Erinnerung und zur
Ermunterung. Die Frage, was eine Nation ausmache, hat Auguste Renan
seinerzeit sehr plausibel beantwortet: die gemeinsame Erinnerung
und der Wille zu einer gemeinsamen Zukunft." Schröder sprach
sich zugleich für die Schlossfreiheit als möglichen
Standort für das Denkmal aus. Der noch existierende Sockel des
Kaiser-Wilhelm-Denkmales sei "sozusagen das Einheitsdenkmal des
Kaiserreiches" gewesen. "Ich finde es ganz in Ordnung, wenn wir
diesen Ort umwidmen. Statt Einheit von oben, mit Blut und Eisen und
in Versailles proklamiert, nun ein Denkmal für die Einheit von
unten, ermöglicht durch eine friedliche Revolution im
Einvernehmen mit allen Nachbarn." Als einen guten Zeitpunkt
für die Errichtung des Denkmals nannte Schröder den 25.
Jahrestag der Deutschen Einheit im Jahr 2015. Schröder
forderte die Abgeordneten auf, die Initiative aufzugreifen und
weiterzuentwickeln. Er erinnerte an den
fraktionsübergreifenden Gruppenantrag aus dem Jahr 2000
für ein Einheits- und Freiheitsdenkmal, der damals jedoch
keine Mehrheit gefunden habe.Vertreter von CDU/CSU, SPD, FDP und
Grünen stimmten mit Schröder überein, dass der
Zeitpunkt für eine Diskussion über ein Freiheits- und
Einheitsdenkmal gekommen sei. Der Bundestag, so war aus den Reihen
von Union und Sozialdemokraten zu vernehmen, sollte die Initiative
aufgreifen, um an einen der "glücklichsten Augenblicke der
deutschen Geschichte" zu erinnern. Die Grünen betonten, dass
es richtig sei, dass der Freiheitsgedanke im Vordergrund des
Denkmals stehen soll. Auch die Linke zeigte sich aufgeschlossen,
wünschte sich jedoch ein konkretes Konzept, bevor über
den Standort und den Zeitpunkt der Errichtung des Denkmals
gesprochen werden könnte.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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