Berlin: (hib/WOL) Eine Sonder-Arbeitsgruppe soll Art und Umfang der Dopingaktivitäten am Sportinstitut der Universitätsklinik Freiburg untersuchen und bis zum 31. Juli einen Bericht zur internen Bewertung durch das Innenministerium vorlegen. Die Beratung im Fachausschuss sei damit nach der Sommerpause zu erwarten, erklärte der Vorsitzende des Sportausschusses, Peter Danckert (SPD) am Mittwochnachmittag. Zur Klärung einer missbräuchlichen Verwendung oder mangelnden Kontrolle von Fördermitteln des Bundes werde dazu das klassische Instrument der Innenrevision eingesetzt, erklärte der Vertreter des Bundesinnenministeriums. Den Vorsitz der Sondergruppe werde Klaus-Peter Tiedtke, Abteilungspräsident im Bundesamt für Migration, übernehmen. Außerdem soll auch der Umfang der medizinischen Aktivitäten der Freiburger Sportärzte in den letzten Jahrzehnten im Zusammenhang mit Doping untersucht werden. Alle Zahlungen an die Einrichtung der Universität Freiburg seien gestoppt.
Für mehr als 150 Sportler gäbe es jedoch mit der Aberkennung Freiburgs als sportmedizinisches Zentrum durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ein gravierendes Betreuungsproblem, erklärte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper. Derzeit suche man nach Ersatzlösungen. Ab sofort soll laut Vesper auch eine "Ehren- und Verpflichtungserklärung" von beteiligten Ärzten, Physiotherapeuten, Trainern und Betreuern abgegeben werden, keine Dopingmanipulationen anzuwenden. Wer in Dopingvergehen verstrickt sei, habe keine Chance, in die Olympiamannschaft aufgenommen zu werden, sagte er. Ausschussmitglieder mahnten, kein Sportler, der zum Arzt gehe, dürfe damit automatisch in Dopingverdacht geraten. Sie sahen die Gefahr, dass Deutschland, das sich hier bislang weniger vorzuwerfen habe als manch andere Nation, sich selbst an den Pranger stelle.
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