Potenzial für mehr Studenten gibt es nur in den
bildungsferneren Schichten
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung - 04.07.2007
Berlin: (hib/SKE) Ein höheres
BAföG für Studenten und größere
Freibeträge für die Eltern - diese zwei Maßnahmen
legte Achim Meyer auf der Heyde den Mitgliedern des Ausschusses
für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am
Mittwochvormittag zum wiederholten Male nahe. Der
Generalsekretär des Deutschen Studentenwerkes stellte in der
Ausschusssitzung die Ergebnisse der 18. Sozialerhebung des
Studentenwerkes vor. Dabei machte er deutlich, dass das Ziel der
Bundesregierung und der Länder, die Zahl der Studenten in den
kommenden Jahren anzuheben, nur zu erreichen ist, wenn Kinder
ärmerer und schlecht gebildeter Eltern zum Studium motiviert
werden können.83 von 100 Akademikerkindern studierten derzeit,
aber nur 23 von 100 aus Nicht-Akademikerfamilien. "Hier liegen die
Potenziale, um die Studierendenzahlen zu erhöhen", so Meyer
auf der Heyde. Dazu müsse der Staat die Förderung
anheben. Seit der letzten BAföG-Erhöhung im Jahr 2002
hätten mehr Arbeiterkinder ein Studium angefangen als vorher.
Das Mittel "greift durchaus, reicht aber nicht". In den 90er-Jahren
sei der Anstieg deutlicher gewesen. Viele Studenten, die sich im
Studentenwerk beraten ließen, hätten angegeben, nicht
sicher zu sein, wie sie ihr Studium finanzieren können. "Das
ist ein weiterer Indikator, dass in diesem Bereich Handlung geboten
ist." Die Politik solle vor allem die Mittelschicht beachten, sagte
Meyer auf der Heyde. Hier gebe es viele Familien, deren Einkommen
zu hoch für eine BAföG-Förderung des Kindes sei. Ihr
Geld reiche aber nicht aus, um ihrem Nachwuchs ein Studium zu
finanzieren.
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